Miriam Schubert ist beim Peernetzwerk "JETZT – jung, engagiert, vernetzt e.V." aktiv. Die Diplom-Wirtschaftsingenieurin ist 25 Jahre alt und lebt im Zittauer Gebirge. Bei der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung war sie von 2014 bis 2020 engagiert, hier machte sie sich vertraut mit dem Moderieren. 2016 fing sie an, sich beim Peernetzwerk einzubringen und war 2020 sowie 2021 Mitglied im Vorstand. Durch ihre Mitarbeit bei JETZT war sie bereits drei Mal - als Moderatorin und in der Onlineredaktion - beim Jugendkongress dabei. In ihrer Freizeit ist sie beim Posaunenchor ihrer Kirchengemeinde engagiert, reist und kocht gerne. Neben all diesen vielfältigen Aktivitäten erklärte sie sich bereit, uns mehr über das Peernetzwerk zu erzählen.
Viele unserer jungen Engagierten kennen Dich vom Jugendkongress 2022. Als Vertreterin des Peernetzwerk JETZT e.V. hast du die Moderation der Eröffnung begleitet und warst außerdem an der Onlineredaktion beteiligt. Was hat es mit dem Peernetzwerk auf sich und wie ist es entstanden?
Das Peernetzwerk ist ein Zusammenschluss engagierter Jugendlicher aus ganz Deutschland und entstand 2012 aus der Idee, den Jugendkongress über diesen hinaus weiter leben zu lassen. Bevor es ein eigenständiger Verein wurde, haben das BfDT sowie das Netzwerk für Demokratie und Courage (NDC) das Peernetzwerk bis zur Vereinsgründung 2019 sieben Jahre lang begleitet. Aktuell sind wir auf der Suche nach einer neuen Generation, die sich engagieren möchte. Denn die Gründungsmitglieder des Peernetzwerks sind mittlerweile zu jungen Erwachsenen geworden. Gestartet haben wir diesen Prozess mit einer neuen jungen Vorsitzenden.
Warum ist diese Vernetzung über den Jugendkongress hinaus so wichtig?
Vernetzung ist wichtig, um Ansprechpersonen für neue Projekte zu finden. Engagierte brauchen immer ein Netzwerk. Es gibt einem die Möglichkeit, gemeinsam Problem zu lösen, Informationen zu beschaffen oder neue Projekte auf den Weg zu bringen. Dafür ist es hilfreich, wenn einem viele Projekte und Initiativen bekannt sind, das heißt, viele Menschen, die dann auch wieder viele Menschen kennen. Diese Kontakte bleiben. Ich selbst habe mit etwa 16 Jahren angefangen, bei "Mitwirkung mit Wirkung" zu moderieren. Dadurch bin ich zum Peernetzwerk gekommen, dann zum BfDT und schlussendlich zum Jugendkongress. Ich halte es für wichtig, schon in jungen Jahren viel über Engagement zu lernen und dies ins junge Erwachsenenalter mitzutragen, um der Gesellschaft etwas zurück zu geben.
Ihr seid bundesweit organisiert, wie ermöglicht Ihr da eine gute Vernetzung? Gibt es Herausforderungen?
Während der Corona-Pandemie war es schwierig, vor Ort Treffen zu organisieren. Wir haben uns deswegen viel über Zoom auf dem Laufenden gehalten. Davor fanden zwei Mal im Jahr große Treffen statt, damit wir uns untereinander besser kennenlernen und weiterbilden können. Im letzten November haben wir als Team beispielsweise den "Lego Serious Play Workshop" ausprobiert. Neue Menschen kennenzulernen ist besonders wichtig. Die Herausforderung ist für uns dabei das Bundesweite und Vielfältige. Denn das, was unsere Stärke ist, ist gleichzeitig auch unsere Herausforderung. Es ist schwierig, sich bei so vielen verschiedenen Interessen auf ein Thema zu einigen. Auch einen geeigneten Ort für z.B. Präsenzveranstaltungen zu finden, ist nicht immer einfach, da dieser für alle gut erreichbar sein muss. Eine andere große Herausforderung ist, Menschen aus den ländlichen Regionen zu vernetzen und zu erreichen. Wie man auch beim Jugendkongress gut beobachten konnte, waren vor allem große Städte bzw. städtische Regionen und Projekte, aber nur wenig ländliche Regionen vertreten.
Welche Möglichkeiten der Mitwirkung gibt es bei Euch?
Interessierte können bei uns mitwirken, indem sie Mitglied werden und unsere Veranstaltungen besuchen. Natürlich gibt es auch die Möglichkeit einer aktiven Mitarbeit, z.B. können Veranstaltungen organisiert oder Workshops gehalten werden. Auch Interessierte, die für ein bestimmtes Thema brennen und mehr darüber erfahren wollen, sind willkommen. Wir bieten verschiedene Wege, sich auszuprobieren, so zum Beispiel als Leiter/-innen von Workshop-Wochenenden. Und natürlich darf der Buchclub auch nicht vergessen werden. Dort ist jede/-r herzlich eingeladen mitzumachen, mitzulesen und über die Bücher zu diskutieren. Letztendlich ist das Peernetzwerk immer im Umbruch, wir haben keine feste Struktur, insofern gibt es viel Spielraum, um sich einzubringen.