27.05.2022

Der Festakt zum Tag des Grundgesetzes am 23. Mai 2022

Der diesjährige Festakt zum Tag des Grundgesetzes fand am 23. Mai mit 350 Teilnehmenden im Berliner Ensemble am Schiffbauerdamm statt. Er schließt sich traditionell an den Jugendkongress an, der gleichzeitig seinen feierlichen Abschluss im Festakt findet. Doch der Festakt ist vor allem ihnen gewidmet: Den fünf "BfDT-Botschafter/-innen für Demokratie und Toleranz", die der BfDT-Beirat unter vielen Einreichungen ausgewählt hat.

Der Festakt wurde durch den Leiter der Geschäftsstelle des Bündnis für Demokratie und Toleranz – gegen Extremismus und Gewalt (BfDT), Dr. Gregor Rosenthal eröffnet. Zum 22. Geburtstag des BfDT waren ehemalige Beiratsmitglieder eingeladen, Grußbotschaften an das BfDT zu richten. Diese wurden vorab auf Video aufgezeichnet und über den Beamer präsentiert.

Podiumsdiskussion mit Thomas Krüger, Adeng Joseph, Juliane Seifert und Benjamin Strasser © BfDTPodiumsdiskussion mit Thomas Krüger, Adeng Joseph, Juliane Seifert und Benjamin Strasser © BfDT
Im Anschluss daran bat Moderatorin Shelly Kupferberg vier Gäste zu einer Podiumsdiskussion auf die Bühne. An dem Gespräch über die Frage "Was braucht unsere Demokratie heute und morgen – die Rolle der Zivilgesellschaft" nahmen Juliane Seifert, Staatssekretärin bei der Bundesministerin des Innern und für Heimat, Benjamin Strasser, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Justiz, Thomas Krüger, Präsident der bpb und Adeng Joseph, eine Teilnehmerin des BfDT-Jugendkongress 2022 teil.

Musikalisch gestaltet wurde der Festakt durch die aus der Ukraine angereiste Sängerin ERIA, die ihre Stücke "Mavka" und "Ochi" live performte und das gesamte Publikum mit ihrer Stimme berührte.

Höhepunkt des Festaktes war die Auszeichnung der "BfDT-Botschafter/-innen für Demokratie und Toleranz", welche für ihr ganz besonders herausragendes zivilgesellschaftliches Engagement gewürdigt wurden:

Als einer der zivilgesellschaftlich aktivsten Künstler wurde der international renommierte Pianist Igor Levit ausgezeichnet, der seine Prominenz regelmäßig nutzt, um Themen wie Antisemitismus, Rassismus oder Zivilcourage anzusprechen, auf diese aufmerksam zu machen und Mitstreitende zu suchen.

Ebenfalls ausgezeichnet wurde Dr. Jürgen Micksch, der durch die Gründung des Fördervereins PRO ASYL e.V. – Arbeitsgemeinschaft für Flüchtlinge nicht nur Vorreiter im Einsatz für den Schutz und die Rechte von asylsuchenden Menschen war, sondern sich auch in vielen anderen Kontexten beharrlich für Gerechtigkeit, gesellschaftliche Minderheiten, die Überwindung von Rassismus und Antisemitismus sowie den Dialog der Religionen stark macht.

Ali Can aus Essen erhielt die Auszeichnung, weil er sich mit einer Vielzahl von Projekten seit vielen Jahren kreativ für eine offene Debattenkultur, gegen Rassismus und für eine lebendige Demokratie einsetzt. Besonders mit der "Hotline für besorgte Bürger" hat er auf herausragende Weise dazu beigetragen, Toleranz und Verständigung in unserer Gesellschaft zu fördern.

Die vierte Botschafterin, Anna Staroselski, ist seit 2017 Präsidentin der Jüdischen Studierendenunion Deutschland (JSUD) und wurde für ihr kontinuierlich aktives Engagement gegen Antisemitismus und Extremismus ausgezeichnet. Außerdem setzt sie sich seit Langem dafür ein, dass jüdisches Leben in seiner ganzen Vielfalt als selbstverständlicher Bestandteil unserer Gesellschaft wahrgenommen wird.

Der Buntmacher*innen e.V. wurde als Reaktion auf die Ereignisse und Ausschreitungen rund um das Chemnitzer Stadtfest 2018 gegründet, in dessen Folge es unter der Beteiligung von Rechtsextremen zu gewalttätigen Aufmärschen und Angriffen kam. Die zivilgesellschaftliche Initiative engagiert sich seitdem für demokratische Grundwerte, ein vielfältiges Miteinander sowie Solidarität und ist inzwischen weit über Chemnitz hinaus vernetzt.

Die Laudationen übernahmen Juliane Seifert, Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern und für Heimat, Benjamin Strasser, Parlamentarischer Staatssekretär bei dem Bundesminister der Justiz, und Deidre Berger, Vorsitzende des BfDT-Beirates und Vorstandsvorsitzende der Jewish Digital Cultural Recovery Project Foundation.

Festakt 2022 © BfDTFestakt 2022 © BfDT

Der Festakt war als Präsenzveranstaltung nach der pandemiebedingten Pause im vergangenen Jahr ein großer Erfolg und krönender Abschluss eines großartigen BfDT-Jugendkongress 2022.

Wir freuen uns schon auf kommendes Jahr!