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14.12.2021
Partnerorganisationen im Blickfeld: #AFROZENSUS erstmalig veröffentlicht
Zum ersten Mal wurden Schwarze Menschen in Deutschland in einer großen Onlineumfrage über ihre Lebensrealitäten und Diskriminierungserfahrungen befragt.
In Deutschland leben über eine Million Menschen Schwarzer, afrikanischer und afrodiasporischer Herkunft. Die Lebensrealitäten und Diskriminierungserfahrungen dieser Menschen wurden erstmals mithilfe der großen #AFROZENSUS Onlinebefragung erfasst. Beim #AFROZENSUS handelt es sich um eine Kooperation von Each One Teach One (EOTO) e.V. und Citizens for Europe (CFE), welche von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes gefördert wird.
Inspiriert ist der #AFROZENSUS vom Black Census Projekt aus den USA sowie von der europaweiten Studie Being Black in Europe der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte. Von den ca. eine Million Menschen nahmen knapp 6000 Menschen an der Befragung teil und so entstand ein 300-seitiger Bericht, der die Aufmerksamkeit auf die Lebensrealitäten und Diskriminierungserfahrungen von Menschen Schwarzer, afrikanischer und afrodiasporischer Herkunft lenkt. Das Ziel ist, mit den Ergebnissen die Schwarzen Communities in Deutschland zu empowern sowie die Umsetzung konkreter politischer Maßnahmen gegen rassistische Diskriminierung voranzutreiben. Die Ergebnisse werden deshalb unter anderem auch der Politik zur Verfügung gestellt, damit auf dieser Basis konkrete Maßnahmen erarbeitet werden können.
Die Ergebnisse zeigen, dass Anti-Schwarzer Rassismus in Deutschland weitverbreitet und institutionell verankert ist. In der Befragung haben über 98 Prozent angegeben, dass sie bereits Diskriminierung erlebt haben und über 93 Prozent, dass ihnen, wenn sie Rassismus ansprechen, nicht geglaubt wird. Des Weiteren sind laut des Berichts Kriminalisierung, Exotisierung und Sexualisierung drei von zahlreichen Mustern, durch die sich Anti-Schwarzer Rassismus auszeichnet. Hinzu kommen die Aberkennung von Kompetenzen, Entindividualisierung und Homogenisierung.