30.11.2012
Gedenkfeier des Vereins Amaro Drom e.V.
Anteilnahme am Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas
Einen Tag nach der Einweihung des Denkmales für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas gedachten am 25. Oktober 2012 die Jugendlichen der Bildungs-und Gedenkreise nach Ausschwitz nach dem Antiziganismus Workshop gemeinsam mit Vertretern von Amaro Drom e. V. den Opfern des Genozids.Gemeinsam mit Vertretern des Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma brachten sie in einer einstündigen Veranstaltung ihre Trauer in eigener Form zum Ausdruck. In bewegten Reden machten die Vertreter von Sinti und Roma deutlich, dass es auch in Zukunft ein „Erinnern von Unten“ geben wird. Es sei - ebenso wie die offiziellen Staatsakte - eine Teil der europäischen Erinnerungskultur an die Verbrechen während des Faschismus.
Einen passenden Rahmen setzten persönliche Reflektionen, lyrische und musikalische Beiträge und aufgeschriebene Wünsche für die Zukunft, welche trotz des einsetzenden Nieselregens an Helium-Luftballons schwebend, in den Himmel flogen. Bei dem gemeinsamen Entzünden von Kerzen gelang es den Teilnehmenden diese Veranstaltung zu einem einprägsamen Erlebnis und das Denkmal am Tag nach seiner Eröffnung zum Ort der persönlichen Erinnerungskultur zu machen.
Die Jugendlichen fanden in ihren Reden klare, in die Zukunft gerichtete Worte: Scharf verurteilten sie die europäische Abschottungspolitik, die in ihrer Konsequenz insbesondere die Angehörigen der Roma-Minderheit träfe. Jüngstes Beispiel stellt die von einigen Politikerinnen und Politikern geforderte Wiedereinführung der Visumspflicht für serbische und mazedonische Staatsbürgerinnen und Staatsbürger dar. Georgi Ivanov, Vertreter von Amaro Foro, richtete einen klaren Appell an die Politik „wir fordern ein Ende der rassistischen Hetze gegen Roma! Roma aus dem ehemaligen Jugoslawien dürfen nicht vom Recht auf Asyl ausgeschlossen werden!“