21.11.2013
„Der Startschuss ist gefallen“
Bundesweite Vorbereitungstagung zur Interkulturellen Woche 2011
Vom 26. September bis zum 2.Oktober 2011 kommen bei rund 3500 Veranstaltungen und Aktionen in über 300 Städten Deutschlands Bürgerinnen und Bürger zusammen, um unter dem Motto „Zusammenhalten – Zukunft gewinnen“ Impulse zu setzen für eine tolerante und integrative Gesellschaft.Die Vorbereitungstagung zur Interkulturellen Woche (IKW) fand in diesem Jahr vom 4. bis 5. Februar im Haus am Dom in Frankfurt am Main statt. Weit über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem ganzen Bundesgebiet verbrachten zwei Tage mit Inputreferaten, Vorträgen und intensiven Workshops, um sich durch den Diskurs Anregungen für ihre eigenen Projekte vor Ort zu holen. Zahlreiche Anwesende engagieren seit Jahren ehrenamtlich in unterschiedlichen Projekten. So waren auch ehemalige und aktuelle Preisträger des BfDT-Wettbewerbs „Aktiv für Demokratie und Toleranz“ vertreten, darunter die Kulturküche Aalen e.V., die am 18. Februar 2011 für ihr Projekt „Interkultureller Garten Aalen“ in Stuttgart ausgezeichnet wird und der „Runde Tisch-Aktionskreis für internationale Verständigung“ aus Reichelsheim, die Preisträger im Aktiv-Wettbewerb 2009 waren.
Das BfDT unterstützt seit mehreren Jahren die Interkulturelle Woche. Sie geht auf eine Initiative der Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie zurück. Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbände, Kommunen und zahlreiche andere gesellschaftspolitische Akteure unterstützen die Aktivitäten der IKW. Das Bündnis beteiligt sich in diesem Jahr auf vielfältige Weise. Zum einen wird es mit einem mehrseitigen Beitrag im Materialheft der IKW zugegen sein, zum anderen leitete Josephine Steffen, Themenbereichsleiterin Öffentlichkeitsarbeit, Toleranz, Integration und Gewaltprävention bei der Vorbereitungstagung die Arbeitsgruppe „Integration durch Bildung“. Im Mittelpunkt standen hier die drei Experten Karin Heyl, Geschäftsführerin der Crespo Foundation, Martin Günther, Abteilungsleiter im Hessischen Kultusministerium sowie Vincente Riesgo, Fachberater des Bundes der Spanischen Elternvereine.
Sie berichteten von ihren zum Teil unterschiedlichen Erfahrungen und Ansätzen. So stellte Martin Günther das Programm „Potenziale entfalten: Bildung für Integration in Hessen“ vor und ging dabei auch intensiver auf seine These, das Integration nur dann erfolgreich sein kann, wenn sie über Bildungsprozesse vermittelt wird und Bildung das Fundament erfolgreicher Integration ist, ein. Bikulturalität und Zweisprachigkeit sind ein Reichtum, so Günther weiter. Dieser Position konnten sich sicher auch einige der rund 25 Anwesenden anschließen. Karin Heyl von der Crespo Foundation stellte im Anschluss u.a. das Programm „SABA – Bildungsstipendien für Migrantinnen“ vor und warf damit einen spezifischen Blick auf die Situation junger lediger Frauen, aber auch junger Mütter, die mit einem Migrationshintergrund auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß fassen wollen. Sie berichtete dabei von der Entwicklung, die die Frauen durch das Programm der Crespo Foundation nahmen und welchen unschätzbaren Wert die Förderung ihrer Potentiale für die Frauen hatte.
Vincente Riesgo vom Bund spanischer Elternvereine teilte sodann mit den TeilnehmerInnen seine sehr praxisnahen Erfahrungen und erklärte die Anfänge der spanischen Elternvereine. Er nahm dabei insbesondere die Rolle der Eltern in den Blick und stellte drei Grundsätze für eine erfolgreiche Elternarbeit da. Einer dieser Grundsätze beinhaltet die Achtung seitens der Akteure des Bildungswesens vor den Eltern. Nur starke Eltern können das Selbstwertgefühl ihrer Kinder gleichsam stärken. Sie sind Vorbilder und Identifikationsfiguren für ihre Kinder.
Nach einem gemeinsamen Abendessen und ökumenischen Abendgebet stellte Prof. Dr. Klaus Bade, Vorsitzender des Sachverständigenrates deutscher Stiftungen für Integration und Migration in Berlin, die Frage „Integrationförderung und Migrationssteuerung – was tut not?“ und gab damit weitere Denkanstöße und Überlegungen, die von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in ihre Projekte und Aktivitäten vor Ort getragen wurden.
