21.11.2013
Zusammenhalten – Zukunft gewinnen!
Interkulturelle Woche 2010 vom 26. September bis 2. Oktober
In der Woche vom 26. September bis 2. Oktober stand Deutschland ganz unter dem Motto „Zusammenhalten – Zukunft gewinnen!“. Die Rekordzahl von 3500 Veranstaltungen und Aktionen in über 300 Städten waren in diesem Jahr bei der Interkulturellen Woche/Woche der ausländischen Mitbürger angekündigt. Die Interkulturelle Woche ist eine Initiative der Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie und wird von Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbänden, Kommunen, Ausländerbeiräten und vielen anderen Akteuren im Bereich Integration getragen. Auch das Bündnis für Demokratie und Toleranz (BfDT) zählt zu den zahlreichen Unterstützern.Am Freitag, den 24. September wurde die bundesweite Interkulturelle Woche mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Erlöserkirche in Essen sowie mit einer interkulturellen Foyerveranstaltung im Aalto-Theater eröffnet. „Die Interkulturelle Woche ist ein weithin sichtbares Signal der Zivilgesellschaft gegen Ausgrenzung, Diskriminierung und Rassismus“, sagte die Vorsitzende des Ökumenischen Vorbereitungsausschusses Gabriele Erpenbeck. Die Vorsitzenden der Kirchen gingen in einem gemeinsamen Grußwort auch auf Probleme ein, die Migranten erfahren, wie Vorurteile und Abwehr. Im alltäglichen Zusammenleben zeige sich aber, dass Integration viel besser ist als ihr Ruf, stellten die Kirchenvertreter und die anderen Teilnehmer übereinstimmend fest.
Die großen christlichen Kirchen machten bereits in den 70er Jahren auf die Situation der in Deutschland wohnenden Migranten aufmerksam. Mit der Einberufung des „Tags des Ausländischen Mitbürgers“ 1975 reagierten sie auf die Entwicklung der Einwanderungspolitik in Deutschland. Zu diesem Zeitpunkt war Deutschland noch weit davon entfernt, sich als „Einwanderungsland“ zu verstehen. Der Status der vielen nach Deutschland gerufenen Gastarbeiter war fraglich. Max Frisch erfasste die damalige Lage mit dem legendären Satz „Es wurden Arbeitskräfte gerufen, es kamen aber Menschen!“.
Seitdem hat sich vieles getan. Die Vorbehalte zwischen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund sind heute andere als vor 30 Jahren. Ein friedliches Miteinander muss jedoch heute wie damals oberstes Ziel sein. Voraussetzung dafür ist eine lebendige Zivilgesellschaft. Umso erfreulicher ist der jedes Jahr wachsende Widerhall in der Bevölkerung, auf den die Interkulturelle Woche stößt. Die Veranstalter möchten die Menschen da unterstützen, wo sie leben, wo sie arbeiten und wo sie sich begegnen und so Migranten und Einheimische zusammenbringen. Das bietet viel Raum für kreative Ideen und individuelle Aktivitäten. Auf der Homepage und im Materialheft zur Interkulturellen Woche fanden Akteure und Aktive aus allen Bereichen der Integrationsarbeit wertvolle Anregungen für eigene Aktionen während der Veranstaltungswoche, aber auch für längerfristige Projekte. Das BfDT ist mit einem Beitrag im Materialheft vertreten, in dem es seine Arbeit und erfolgreiche Ansätze nach dem Best-Practice-Modell vorstellt. Ebenso hat das BfDT aktiv bei der Vorbereitungstagung zur Interkulturellen Woche im Februar mitgewirkt, aus deren Ergebnissen das Materialheft entstanden ist.
Auch das Motto der Interkulturellen Woche wird jedes Jahr auf der Vorbereitungstagung festgelegt. „Zusammenwachsen – Zukunft gestalten“ soll für einen Blick voraus stehen: Noch lange sind nicht alle Potenziale genutzt, die Menschen jeder Herkunft aufbringen können, um aktiv ihr Lebensumfeld zu gestalten. Gerade ausländische Bürger sollten noch stärker eingebunden werden, um gemeinsam für ein engagiertes und tolerantes Miteinander einzutreten – gerade auch für die kommenden Generationen. Bei der Eröffnungsveranstaltung der Interkulturellen Woche betonte Vorsitzende Erpenbeck: „Es gibt nur eine Zukunft für uns alle“.
