16.12.2008

„Vereine stark machen im Norden – Was tun gegen Diskriminierung und Rassismus im Fußballverein?“

Bad Segeberg

Vom 21. bis 22.11.2008 hat das Bündnis für Demokratie und Toleranz mit seinen Partnern, dem Schleswig-Holsteinischen Fußballverband und „Am Ball bleiben - Fußball gegen Rassismus und Diskriminierung" zum Kongress „Vereine stark machen im Norden" Praktiker des regionalen Fußballs aus ganz Schleswig-Holstein eingeladen. Rund 80 Trainer, Vorstandmitglieder, Vereinsmitglieder und Fans fanden sich dazu in Segeberg ein. Der Kongress war die erste der vier Regionalveranstaltungen im Anschluss an die 1. bundesweite Tagung „Vereine stark machen - Was tun gegen Rassismus und Diskriminierung im Verein" 2007 in Halle/Saale.

In vier Workshops an zwei Tagen konnten sich die Teilnehmer über Probleme rund um Diskriminierung und Rassismus im regionalen und lokalen Fußball austauschen und gemeinsam Lösungsstrategien erarbeiten. Das ist besonders wichtig, da sich ehrenamtliche Trainer und Betreuer im Amateurbereich neben ihrer sportlichen Verantwortung immer öfter auch mit den Problemen Rassismus, Diskriminierung und Gewalt konfrontiert sehen. In den Workshops „Wie können Vereine gemeinsam mit Ihren Mitgliedern und Fans gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung in den eigenen Reihen vorgehen?", „Wehret den Anfängen - Nur harmlose Fälle oder der Beginn einer ernsthaften Problematik? Zum Umgang mit auffälligen Jugendspielern und dem (Fehl-)Verhalten der Eltern am Spielfeldrand.", „Integration durch Fußball?" und „Warum ist die Rückennummer 88 tabu?" konnten die Problemstellungen der Amateurvereine praxisnah diskutiert werden. Besonderen Zuspruch fand dabei der Workshop zum Fehlverhalten der Eltern am und jenseits des Spielfeldrandes; ein Phänomen, das vielfach unterschätzt wird, wie auf dem Kongress festgestellt wurde. Die Teilnehmer zeigten sich auch überrascht über die Vielzahl der gebräuchlichen Codes unter Rechtsextremisten, über die der Workshop „Warum ist die Rückennummer 88 tabu?" Aufschluss gab.

An den Erfolg von „Vereine stark machen im Norden" für die Teilnehmer soll im neuen Jahr angeknüpft werden. Weitere Touren sind am 23./24.1. mit dem Brandenburgischen Fußballverband in Potsdam, am 30./31.1. mit dem Fußballverband Mittelrhein in Aachen und am 13./14.2. mit dem Württembergischen Fußballverband in Ulm geplant.



Interner LinkProgrammflyer des Kongesses
Interner Link„11 Fragen nach 90 Minuten – Was tun gegen Rassismus und Diskriminierung im Fußball?“