28.11.2013
„Vielfalt und Toleranz in der Ausbildung – Auszubildende und Ausbilder erarbeiten gemeinsam Bausteine interkulturellen Lernens“
7. und 8. Dezember 2007 in Dortmund
Bei der praktischen Demokratie- und Toleranzförderung kommt dem Arbeitsleben eine wichtige Rolle und Verantwortung zu, denn es prägt soziale Kompetenzen entscheidend. Interkulturelle Kompetenz - das Verständnis anderer Kulturen - ist vor allem angesichts rasant fortschreitender Veränderungen in einer globalisierten Wirtschaft, die ausgeprägte Kommunikationsfähigkeiten und permanente Anpassungsleistungen von jedem einzelnen Individuum verlangen, eine Schlüsselqualifikation. Obwohl die Notwendigkeit einer entsprechenden Qualifizierung in Berufsschule und Ausbildung nachgewiesen ist, fehlt es häufig an praxisorientierten Angeboten interkulturellen Lernens für Auszubildende sowie für jene, die in Berufsschulen, Betrieben und Verwaltungen mit der Ausbildung von Jugendlichen betraut sind.Der Titel „Vielfalt und Toleranz in der Ausbildung - Auszubildende und Ausbilder erarbeiten gemeinsam Bausteine interkulturellen Lernens" nimmt Bezug auf die gemischte Zielgruppe der am 7. und 8. Dezember in den Dortmunder Westfalenhallen durchgeführten, als Impuls-Veranstaltung konzipierten Tagung. Das Ziel war es, die Teilnehmer/innen aus ihrem fest gefügten, oft hierarchischen Rahmen des Ausbildungsalltags herauszulösen, damit sie sich auf Augenhöhe begegnen können. Dabei war es uns besonders wichtig, unterschiedliche regionale Wirklichkeiten anzuerkennen und jeweils passende Handlungskonzepte zu entwickeln. Darüber hinaus sollte die Tagung im Hinblick auf praxisorientierte Formate zur Vermittlung interkultureller Kompetenz einen Austausch anstoßen: Lassen sich beispielsweise Bausteine aus der betrieblichen Bildung auch auf andere Bereiche der Jugendarbeit übertragen?
Mit dem weltweit tätigen Stahlkonzern ArcelorMittal sowie der Stadt Dortmund konnten wir starke Kooperationspartner gewinnen, die sich durch ihr langjähriges und vorbildliches Engagement für Gleichbehandlung und Integration auszeichnen. Die Vielfalt der rund 130 Teilnehmer/innen bot die Chance, tatsächlich voneinander zu lernen. Auszubildende und Berufsschüler/innen sowie Ausbilder/innen, Berufsschullehrer/innen aus unterschiedlichen Branchen - aus der Industrie, dem Dienstleistungssektor sowie der öffentlichen Verwaltung in Ost- und Westdeutschland - trafen auf Mitarbeiter/innen von Bildungsträgern und Vertreter/innen von zivilgesellschaftlichen Organisationen und erarbeiteten in interaktiven und praxisorientierten Workshops eine Vorstellung davon, wie ein „interkulturelles Haus" in ihrer jeweiligen Region aussehen könnte. Die Teilnehmer/innen konnten ihre individuellen Erfahrungen einbringen und den Verlauf der Workshops dadurch maßgeblich mit gestalten, um am Ende mit konkreten, handfesten und umsetzbaren Ideen in ihre Ausbildungsstätten zurückzukehren.
Die Tagung bot zunächst beiden Gruppen die Gelegenheit, bestehende, erfolgreiche Praxismodelle interkulturellen Lernens sowie präventive Maßnahmen gegen Fremdenfeindlichkeit und für Gleichbehandlung kennen zu lernen. Nach der Phase des Erkundens von Best-Practice-Beispielen auf einem Markt der interkulturellen Möglichkeiten arbeiteten die Teilnehmer/innen in den über die gesamte Dauer der Tagung angelegten Workshops; einige hatten dabei Gelegenheit, mit den Medien Film und Radio zu experimentieren. „Die Mischung macht's" lautet der Titel eines Kurzfilms, den die Teilnehmer/innen im Rahmen der Geschichtswerkstatt „Interkulturalität im Betrieb - damals und heute" produziert haben. Der Film thematisiert das Zusammenleben in der Dortmunder Nordstadt aus der Perspektive verschiedener Einwanderergenerationen. Im Workshop „get together" erarbeiteten Auszubildende und Ausbilder gemeinsam Strategien, um den internationalen Jugendaustausch in der Unternehmenskultur zu verankern; die Teilnehmer/innen erhielten aber auch Tipps, wie sie durch gesellschaftspolitisches Engagement für Demokratie und Toleranz Verantwortung übernehmen können - auch nach Feierabend bzw. Schichtende.
Begrüßungsrede Dr. Gregor Rosenthal
Abschlusspressemiteilung (10.12.2007)
Kurzfilm „Die Mischung macht's"