17.07.2015
Hürdenspinger+ - das Mentoringprojekt
Das Mentoringprojekt Hürdenspringer+ begleitet Jugendliche mit Migrationshintergrund und aus sozial benachteiligten Familien individuell beim Übergang Schule/Ausbildung und Ausbildung/Berufsbeginn. Seit 2009 haben sich über 270 Tandems aus Schüler/-innen und freiwillig engagierten Mentor/-innen gebildet. Für 90 % der Mentees entsteht durch das Mentoring eine Anschlussperspektive. Derzeit sind 56 Tandems aktiv.Interview mit Stefanie Corogil aus dem Projektteam
Welche Ziele verfolgt das Projekt Hürdenspringer+?
Unser Ziel ist eine 1:1 – Begleitung von Schüler/-innen durch freiwillig engagierte Mentor/-innen für Anschlussperspektiven nach der Schule. Wichtig sind uns dabei vor allem die Themen Empowerment (zu Deutsch: „Selbstbemächtigung“) und Integration, denn die meisten Mentees sind Jugendliche mit Migrationshintergrund oder kommen aus sozial benachteiligten Familien. Außerdem wollen wir die Begegnung mit freiwilligem Engagement fördern.
Wie werden diese in die Tat umgesetzt?
Wir haben einen festen Rahmen und einen strukturierten Projektablauf. Maßgebend dafür ist natürlich die freiwillige Teilnahme aller Akteure, auch der Schüler/-innen (Mentees). Wir bieten allen Akteuren (sowohl Mentor/-innen als auch den Mentees) umfassende Einstiegs-Qualifikationen und arbeiten mit allen auf Augenhöhe. Sie werden dabei fachlich von Hauptamtlichen begleitet. Zudem bieten wir gemeinsame weiterführende Angebote.
Wie funktioniert die konkrete Zusammenarbeit im Projekt? Mit welchen Akteur/-innen aus Zivilgesellschaft und Politik kooperieren Sie dabei?
Wir haben drei feste Kooperationsschulen in Nord-Neukölln und kooperierende Ausbildungsunternehmen für Azubis, ebenfalls in Nord-Neukölln. Wir arbeiten daher eng mit bezirklichen Akteuren und Netzwerken aus Politik und Wirtschaft zusammen, wie dem Bezirksamt Neukölln. Zudem vernetzen wir uns natürlich auch mit anderen Projekten, unter anderem mit Aufbruch Neukölln und den Stadtteilmüttern.
Was unternehmen Schüler/-innen und Mentor/-innen gemeinsam?
Innerhalb der Projekträume: Alles rund ums Thema „Berufsorientierung“ (wie melde ich mich am Telefon, wie suche ich wo nach geeigneten Praktikums-, Ausbildungs-, weiteren Schulplätzen, welche Informationen brauche ich, wie stelle ich einen Lebenslauf zusammen, was gehört in eine Bewerbungsmappe, wo liegen meine Fähigkeiten und wie kann ich die kommunizieren, wie verläuft ein Vorstellungsgespräch am Telefon bzw. persönlich, etc.). Außerhalb der Projekträume wird Berlin erkundet, der Arbeitsplatz des/-r Mentor/-in besucht, ins Kino gegangen, Beratungsangebote des Bezirks und des Landes Berlin wahrgenommen oder an weiterführenden Angeboten des Projekts teilgenommen. Beispielsweise organisieren wir gemeinsame Theaterbesuche oder wir haben auch schon einen "Interreligiösen Dialog" als Veranstaltungsreihe durchgeführt.
Warum sollte man als Student/-in bei Hürdenspringer+ mitwirken?
Man erhält einen guten und regelmäßigen ‚Praxis-Input‘, wie es z.B. an heutigen Schulen abläuft. Zudem hat man die Chance, seine eigenen Erfahrungen weiterzugeben und somit als Vorbild für jüngere Menschen zu fungieren („ich hab’s geschafft, zumindest bis hierher, und du schaffst es auch!“). Man kann einem Mentee regelmäßig Zeit spenden und ihm/ihr als Wegbegleiter/-in zur Seite stehen. Dabei fördert man nicht nur das ehrenamtliche Engagement in unserer Gesellschaft, sondern kann dabei auch eigene (interkulturelle) Kompetenzen erweitern und festigen.
Info-Abend Hürdenspringer+: 30.07.15, 18:00, Karl-Marx-Platz 20, 12043 Berlin
Nächste Einstiegsqualifikation für angehende Mentor/-innen: ab 02.09.2015.
Weiterführende Informationen zum Projekt finden Sie
