11.03.2010
Vorbereitungstagung zur Interkulturellen Woche 2010 am 19. und 20. Februar
„Zusammenhalten – Zukunft gewinnen“
Wie in jedem Jahr organisierten die Deutsche Bischofskonferenz, die Evangelische Kirche in Deutschland und die Griechisch-Orthodoxen Metropolie auch 2010 eine Vorbereitungstagung im Vorfeld der Interkulturellen Woche. 160 Teilnehmer kamen am 19. und 20. Februar in Leipzig zusammen, um sich über mögliche Themen und Schwerpunkte der Interkulturellen Woche 2010 auszutauschen. Neben der Erarbeitung der inhaltlichen Fragestellungen sollten vor allem Interessierte aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft Anregungen erhalten, wie ein Engagement während der Interkulturellen Woche im Herbst aussehen kann. Das Bündnis für Demokratie und Toleranz (BfDT) unterstützt die Interkulturelle Woche wie auch die Vorbereitungstagung inhaltlich.Nach den Begrüßungsworten von Gabriele Erpenbeck, Vorsitzende des Ökumenischen
Vorbereitungsausschusses zur Interkulturellen Woche, wurde die Tagung durch den Ersten Bürgermeister der Stadt Leipzig Andreas Müller und Dr. Martin Gillo, dem Sächsischen Ausländerbeauftragten eröffnet. Bei der anschließenden Podiumsdiskussion gaben Almuth Berger, ehemalige Ausländerbeauftragte des Landes Brandenburg, Dr. Karamba Diaby, stellvertretender Vorsitzender des Bundesausländerbeirats, Stojan Gugutschkow, Ausländerbeauftragter der Stadt Leipzig und Anetta Kahane, Vorsitzende der Amadeu Antonio Stiftung in Berlin einen Rückblick über 20 Jahre Integrationsarbeit in den neuen Bundesländern. In den nächsten zwei Tagen erwarteten die Teilnehmer viele weitere informative Vorträge zu den zentralen Fragen der Migrations-, Flüchtlings- und Integrationspolitik, unter anderem von Annelie Buntenbach, Mitglied des DGB-Bundesvorstandes und Prof. Maria Böhmer (MdB), der Bundesbeauftragten für Migration, Flüchtlinge und Integration.
Nach der Eröffnung am Freitag hieß es für die Teilnehmer aber erst einmal, selbst aktiv zu werden. In insgesamt 7 Arbeitsgruppen widmeten sie sich Themen wie der Analyse von Ursachen und Verbreitung rechtsextremer Einstellungen, Handlungsperspektiven gegen Diskriminierung, der öffentlichen Wahrnehmung und der Lebenswirklichkeit von Muslimen in Deutschland. Unter dem Motto der diesjährigen Interkulturellen Woche „Zusammenhalten – Zukunft gewinnen“ wurde diskutiert, wie das Zusammenleben in Deutschland zukunftsfähig gestaltet werden kann. Kim Hartmann, stellvertretende Leiterin der BfDT-Geschäftsstelle, eröffnete die Arbeitsgruppe 4 „Was tun gegen Diskriminierung?“. An Hand der Arbeit des BfDT zeigte sie, wie Mechanismen der Diskriminierung durch Sensibilisierung aufgebrochen werden können. Als Beispiel standen hier die BfDT-Veranstaltungen „Das ist ja bei euch auch so?!“ und „Wie seht ihr uns?“. Bei der ersten diskutierten junge Muslime und Juden über Gemeinsamkeiten und Unterschiede miteinander. Bei „Wie seht ihr uns?“ sprachen Jugendliche mit Migrationshintergrund und Journalisten über das Bild von Migranten in den Medien. Die beiden Fälle sollten den Teilnehmern erläutern, wie Wahrnehmung verändert und so Vorurteile abgebaut werden können.
Ergänzend stellten unter anderem Henning Arndt vom Netzwerk für Demokratie und Courage in Leipzig und Nastassja Nefjodov von der deutschen Jugendfeuerwehr ihre Arbeit vor. Die beiden letzteren wurden für ihr ehrenamtliches Engagement mit ihren Organisationen bereits im BfDT-Wettbewerb „Aktiv für Demokratie und Toleranz“ ausgezeichnet. In der AG 2 der Vorbereitungstagung standen sie den rund 20 Teilnehmern Rede und Antwort und gaben vielfältige Einblicke in die Praxis. Dabei wurden sowohl Erfolg versprechende Konzepte als auch mögliche Schwierigkeiten thematisiert.
Die Ergebnisse der Vorbereitungstagung sollen auch in diesem Jahr in die Zeitschrift zur Interkulturellen Woche 2010 einfließen, die voraussichtlich ab Juni kostenlos erhältlich sein wird. Das BfDT unterstützt die Zeitschrift darüber hinaus mit Artikeln und Informationen. Die dort vom BfDT vorgestellten Best-Practice-Beispiele sollen Anregungen geben und so Pate für neue Aktionen stehen. Auf der Webseite des Ökumenischen Vorbereitungsausschuss zur Interkulturellen Woche / Woche der ausländischen Mitbürger
