09.12.2009
„Vorbilder schaffen 2009“ am 6. Dezember 2009 in Berlin
Auszeichnung für herausragende Integrationsleistung
Am 6. Dezember 2009 hat der M.A.H.D.I. e.V. die jährliche Veranstaltung „Vorbilder schaffen“ durchgeführt. Bereits zum zweiten Mal wurde er dabei vom Bündnis für Demokratie und Toleranz (BfDT) unterstützt. Bei „Vorbilder schaffen“ werden junge Migranten geehrt, die vorbildliche Leistungen in Schule und Studium erbracht haben. Damit zeigen sie, wie erfolgreiche Integration aussehen kann. Glückwünsche wurden unter anderm von Frau Carola Bluhm, der Berliner Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales überbracht.M.A.H.D.I. e.V. steht für „Muslime Aller Herkünfte, Deutscher Identität“. Der Verein möchte eine Brücke für den interkulturellen und interreligiösen Dialog schaffen. Gleichzeitig will er zeigen, dass der Islam eine weltoffene und friedliche Religion ist. M.A.H.D.I. e.V. ist es gelungen, durch „Vorbilder schaffen 09“ Zeichen zu setzen. Das BfDT sieht in der Veranstaltung, die den Vorbildcharakter von Best-Practice-Beispielen betont und zur Nachahmung aufruft, ein gutes Mittel, um den Einzelnen zur aktiven Gestaltung der Gesellschaft zu bewegen.
Etwa 1000 Menschen kamen im Henry-Ford-Bau der Freien Universität Berlin zusammen, um gemeinsam die jungen Abiturienten und Akademiker zu ehren. Unter dem Motto der diesjährigen Veranstaltung „Meine Mutter – mein erstes Vorbild“ erhielt außerdem repräsentativ Safaa Yehia, die täglich ihren beiden fast erwachsenen Töchtern zur Seite steht, eine Auszeichnung. Die Veranstalter wollten damit die Bedeutung der Familie für die Ausbildung von Verantwortungsgefühl und Bürgercourage herausstellen. Darüber hinaus wurden in diesem Jahr aber auch Akteure der Zivilgesellschaft ausgezeichnet, die sich um den interkulturellen Dialog verdient gemacht haben. Unter ihnen waren Andrea Schwendner, die beim Projekt Al-Muntada des Diakonischen Werks Neukölln-Oberspree e.V. Asylbewerber und Migranten betreut, Joachim Rüffer, der DRK-Experte für Flüchtlingsarbeit ist und schon über 30 Flüchtlinge in Ausbildungsplätze vermittelt hat, sowie Hassen Khateeb, der sich im hessischen Fußballverband engagiert, seit 17 Jahren in Deutschland wohnt und dem nun die Abschiebung droht. Auch Marwi El-Sherbini wurde postum für ihre Zivilcourage geehrt. Die junge Deutsch-Ägypterin musste ihren Einsatz für Toleranz mit dem Leben bezahlen. Stellvertretend nahm Atef Al-Bastatori vom Ägyptischen Verein Berlin den Preis entgegen.
Die Vielfalt der ausgezeichneten Personen bewies, wie unterschiedlich Engagement aussehen kann. „Ein Blick auf unsere Preisträger heute zeigt, dass wir nicht weit schauen müssen“, sagte die stellvertretende Leiterin der BfDT-Geschäftsstelle Kim Hartmann bei ihrer Eröffnungsrede. „Vorbilder finden wir in der Nachbarschaft, in Schulklassen, bei Freunden – und in unseren Familien.“ Wichtig sei die Erkenntnis, dass Verantwortung schon bei jedem Einzelnen beginne.
Die lebendige Veranstaltung wurde von einem Rahmenprogramm begleitet: Musik, Theater und Kabarett brachten Klischees und Vorbehalte ironisch und humorvoll auf die Bühne und sorgten so für eine lockere Atmosphäre unter den Gästen. Die bei der Ehrung und in den Reden angestoßene Diskussion setzten viele beim anschließenden Buffet fort.
