16.12.2014

"Netzwerk Gewaltprävention und Konfliktregelung Münster"

Interview mit Olaf Schawe

Aus welchem Anlass wurde das Netzwerk Gewaltprävention und Konfliktregelung Münster gegründet?
Konflikte konstruktiv zu lösen und so zum gewaltfreien Zusammenleben beizutragen – das ist das gemeinsame Ziel der 20 Partnerinnen und Partner aus Vereinen, Institutionen, Ämtern und Initiativen, die sich im "Netzwerk Gewaltprävention und Konfliktregelung Münster" zusammengeschlossen haben.
Dazu hat unser Netzwerk seit seiner Gründung im Jahr 1999 kontinuierlich miteinander abgestimmte und aufeinander aufbauende Angebote und Aktionen entwickelt und ist so zur Anlaufstelle für alle großen und kleinen Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt geworden.
Unser Ziel ist die Förderung einer nachhaltigen und gewaltmindernden Konfliktkultur.

Zwischen dem 17. und 21. November 2014 fand die Aktionswoche Berg Fidel in Münster statt? Erzählen Sie kurz von Ihrem vielfältigen Programm?
Die Akteur/-innen vom "Netzwerk Gewaltprävention und Konfliktregelung Münster" und die Mitglieder des "Arbeitskreises Berg Fidel" (Foto: Netzwerk Gewaltprävention)Die Akteur/-innen vom "Netzwerk Gewaltprävention und Konfliktregelung Münster" und die Mitglieder des "Arbeitskreises Berg Fidel" (Foto: Netzwerk Gewaltprävention)
Zum Auftakt eröffnete der Kinderchor "Die Singvögel" die Aktionswoche. Der Bezirksbürgermeister sprach über den Münsteraner Stadtteil und die wichtige Arbeit, die dort geleistet wird. Bei der Präsentation der 18 Projekte, Workshops und Vorträge wurde die große Bandbreite deutlich. Beim anschließenden Gespräch wurden neue Kontakte geschlossen und bestehende intensiviert.
In den folgenden Tagen haben die Akteur/-innen aus unserem Netzwerk Themen wie Umgang mit Stress, Pornografie, Mobbing in den neuen Medien, rituelle Gewalt, Konfliktregelung und Strafanzeigen angeboten.
Außerdem organisierte das Netzwerk sechs Aufführungen des interaktiven Theaterstücks "Berichte über Gewalt" (unterstützt von der Unfallkasse NRW) für Schulklassen. Die Schauspieler/-innen berichteten in ihren Rollen als Opfer und Täter kontrovers und provokant über Gewalterfahrungen.
Die Mitglieder des Arbeitskreises Berg Fidel und Fachkräfte aus Sozial-, Gesundheits- und Schulwesen, die Familien mit Kindern von 0 – 6 Jahren aus Berg Fidel betreuen, trafen sich zur Stadtteilkonferenz "Frühe Hilfen".
Ein Elternquiz zum Thema Erziehung und das Zivilcourage-Training "Schulung Aktion NOTEINGANG" rundeten die vom "Bündnis für Demokratie und Toleranz" geförderte Aktionswoche ab. Insgesamt wurden über 500 Kinder, Jugendliche sowie über 100 Erwachsene erreicht. Sie haben aktiv die verschiedensten Themen konstruktiv bearbeitet.

Mit welchen Akteur/-innen aus der Zivilgesellschaft kooperierten Sie dabei?
Während der Aktionswoche hat das Netzwerk mit dem Arbeitskreis Berg Fidel zusammengearbeitet; besonders das Stadtteilhaus Lorenz-Süd hat sich sehr engagiert. Dort fanden mehrere Veranstaltungen statt. Weitere Veranstaltungspartner/-innen waren Kindertageseinrichtungen, Schulen der Umgebung und der FANport, die Fan-Anlaufstelle am Preußenstadion.

Sind weitere Institutionen an der Mitarbeit in Ihrem Netzwerk interessiert?
Ja, zwei weitere Institutionen werden sich in den kommenden Sitzungen vorstellen.

Welche weiteren Aktionen und Veranstaltungen haben Sie für die Zukunft geplant?
Die Akteure vom "Netzwerk Gewaltprävention und Konfliktregelung Münster" reflektierten beim Jahresrückblick 2014 die Aktionswoche und schmiedeten neue Pläne für 2015: Mit Unterstützung von Bischof Sankt Nikolaus ging es gleich besser.Die Akteur/-innen vom "Netzwerk Gewaltprävention und Konfliktregelung Münster" reflektierten beim Jahresrückblick 2014 die Aktionswoche und schmiedeten neue Pläne für 2015 (Foto: Netzwerk Gewaltprävention)
Im Münsteraner Stadtteil Berg Fidel konnte in Gesprächen mit Schulleitungen die nachhaltige Wirkung der Aktionswoche gesichert werden - es sind weitere Projekte für den Stadtbezirk geplant.
Außerdem werden weitere Zivilcourage-Trainings "Schulung Aktion NOTEINGANG“ durchgeführt. Direkt im Januar üben die Mitarbeitenden der Bahnhofsmission, wie einer bedrohten Person Schutz gewährt werden kann. Damit sind dann 70 Einrichtungen in Münster in Zivilcourage geschult.
Im Juni 2015 ist das Netzwerk erneut präsent auf dem 20. Deutschen Präventionstag in Frankfurt/Main mit einem Vortrag und einem Infostand.
Außerdem werden die Akteur/-innen aus dem "Netzwerk Gewaltprävention und Konfliktregelung Münster" auf weiteren Veranstaltungen zum Thema Gewaltprävention präsent sein, wie z.B. beim "Interkulturellen Fest" im September 2015 auf dem Rathaus-Innenhof.
Des Weiteren ist die 14. Münsteraner Konflikttagung für 120 Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus Schule und Jugendhilfe in Planung.

Weitere Informationen finden Sie Interner Linkhier oder unter Interner Linkjugend.muenster.de/netzwerk