08.02.2018
Verstärkung in den Themenbereichen Extremismus, Gewaltprävention und Öffentlichkeitsarbeit
Christopher Mäbert stellt sich Ihnen vor
Liebe Leserinnen und Leser,seit Anfang Januar absolviere ich nun schon mein insgesamt dreimonatiges Praktikum in der Geschäftsstelle des Bündnisses für Demokratie und Toleranz und ich möchte mich auf diesem Wege für die freundliche Aufnahme durch meine Kolleginnen und Kollegen bedanken.
Ich komme ursprünglich aus der sächsischen Provinz und studiere in Leipzig Lehramt für Gymnasien in den Fächern Geschichte und Geographie sowie im Begleitstudium Politikwissenschaften. Im Verlauf meines Studiums habe ich mich umfangreich mit der Entstehungsgeschichte von Vorurteilen und der Bedeutung von Stereotypen in verschiedenen historischen Kontexten beschäftigt. Vor allem vor dem Hintergrund aktueller politischer Entwicklungen erschreckt es mich immer wieder, wie schnell verstaubte Stereotype politisch instrumentalisiert werden. Gleichzeitig besteht das Bestreben geschichtsrevisionistisches Denken wieder gesellschaftsfähig zu machen. Diese Entwicklungen empfinde ich als äußerst beunruhigend. Gleichwohl habe ich bereits in der kurzen Zeit, in der ich im BfDT praktische Erfahrungen sammeln konnte, eine beeindruckende Vielzahl von zivilgesellschaftlichen Akteur-/innen, Initiativen und Projekten kennengelernt, die sich für mehr gesellschaftlichen Zusammenhalt und ein tolerantes Miteinander einsetzen und sich aktiv gegen die angesprochenen Tendenzen engagieren.
Im Rahmen meines Studiums habe ich das vergangene Jahr in Portugal verbracht und dort an der Universidade Nova de Lisboa Geschichte und Soziologie studiert. In Lissabon habe ich vor allem das multikulturelle und pluralistische Miteinander geschätzt und konnte wertvolle interkulturelle Erfahrungen machen. Ich bin der Ansicht, dass es wichtig ist, dass man für eine offene, bunte und tolerante Gesellschaft streitet und diese Grundsätze offensiv verteidigt. Hierbei spielt das zivilgesellschaftliche Engagement eine bedeutende Rolle in der Sicherung des gesamtgesellschaftlichen Zusammenhalts.
Vor dem Hintergrund meiner kritischen Haltung gegenüber bildungspolitischer und gesellschaftlicher Entwicklungen in meinem Heimatbundesland, erhoffe ich mir insbesondere, neue Ansätze zur Toleranzförderung und zur Verstärkung der Partizipation in struktur- und demokratieschwachen Regionen kennenzulernen. Aus dieser Motivation heraus habe ich vor mehreren Jahren gemeinsam mit jungen Engagierten einen Verein zur Kultur- und Politikförderung im ländlichen Raum gegründet, mit dem Ziel, vor allem für junge Menschen außerhalb der Schule einen Freiraum für politischen Diskurs und Austausch zu schaffen.
Das Praktikum beim BfDT bietet mir die Gelegenheit, neben meinem Studium und meinem eigenen zivilgesellschaftlichen Engagement in der Jugendarbeit, praktische Erfahrungen vor allem im außerschulischen Kontext zu sammeln und mich dahingehend beruflich zu orientieren.
Ich freue mich darauf, meine bisherigen Erfahrungen in die Arbeit beim BfDT einbringen zu können und gleichermaßen neue zu sammeln.
Mit herzlichen Grüßen
Christopher Mäbert