21.11.2013

Sport im Konzentrationslager der Nazis

Reportage von Deutschlandradio Kultur

Sport und physische Vernichtung sind zwei Begriffe, die man nur schwerlich miteinander verbinden kann. Doch nach neuesten Forschungen wurde in fast allen Konzentrationslagern der Nationalsozialisten Sport betrieben. Besonders häufig: Fußball!
Die Historikerin und Sportwissenschaftlerin Veronika Springmann von der Humboldt-Universität zu Berlin, forscht zu diesem Thema und spricht von einem Spannungsfeld zwischen „Gunst und Gewalt“. Oftmals kam es vor, dass die Gefangenen, die zur Belustigung und Unterhaltung der SS als Fußballspieler den Platz betraten, ein Stück Brot mehr oder Sonderrationen als Belohnung bekamen. Besonders beim Fußball, wurde bei Schaukämpfen mit den Gefühlen der Häftlinge gespielt. Viele der KZ-Insassen aus dem Profifußball, wurden vor großem Publikum gezwungen ihr Talent zur Schau zu stellen. Es gibt jedoch kaum Zeitzeugenberichte zu diesem Thema, allerdings sind Filmaufnahmen aus dieser schrecklichen Periode deutscher Sportgeschichte noch vorhanden. Von Heinrich Himmler als „Prämiensystem“ eingeführt, um Häftlinge für die Rüstungsindustrie „bei Laune zu halten“, diente der Sport der SS zur Demütigung der Gefangenen, als Strafe und Züchtigung. Liegestütze, Purzelbäume, Ringkämpfe bis zur Erschöpfung, haben nichts mit dem sportlichen Gedanken von Zusammenhalt und Spaß an Bewegung zu tun. Mehr zu diesem Thema, finden sie in der Radioreportage von Deutschlandradio Kultur, vom 27. Januar 2013 Interner Linkhier.