21.11.2013
Start von Fussball-gegen-Nazis.de
Kicks und Klicks für Fairplay
„Ich finde es sehr, sehr schön, dass man auf diesem Portal über Rassismus reden kann“, lobt der Fußballprofi Gerald Asamoah (SpVgg Greuther Fürth) in einem Video-Grußwort. Der 43-fache deutsche Nationalspieler wurde selber bereits Ziel rassistischer Beleidigungen. „Man sollte nicht die Augen zumachen, sondern etwas dagegen tun“, so der Bundesligaspieler. „Nazis dürfen im Stadion kein Forum haben“, fordert der Musiker und prominente Fußballfan Jan Delay in einem weiteren Clip. FC St. Pauli-Anhänger Bela B. von den „Ärzten“ sagt: „Neonazis im Fußballstadion halte ich für absolut überflüssig und ärgerlich.“

Die Amadeu Antonio Stiftung hat ihr neues Webportal Fussball-gegen-Nazis.de gestartet. Die Plattform richtet sich an alle Interessierten aus Vereinen, Verbänden und Fangruppierungen, die sich über Rassismus, Antisemitismus und andere Formen von Diskriminierung im Fußball informieren wollen. Artikel zu den Bereichen Rassismus, Rechtsextremismus, Antisemitismus, Sexismus und Homophobie klären Interessierte zu aktuellen Vorfällen auf, ein Diskussionsforum bietet Raum für Fragen, Anliegen und Diskussionen, eine „Chronik rechtsextremer, rassistischer, antisemitischer, sexistischer und homophober Vorfälle im deutschen Fußball“ weist erschreckend viele aktuelle Berichte auf und in der Rubrik „11 Dinge über Nazis und Fußball“ bekommen BesucherInnen der Seite einen schnellen Überblick, beispielsweise über rechtsextreme Symbole, Erkennungszeichen und Codes.
Das neue Portal wird von den bekannten Fußballern und Fußballfreunden Gerald Asamoah, Jan Delay und Bela B. unterstützt.
Fussball-gegen-Nazis.de startet in einer Zeit, in der Probleme mit Nazis an Profifußball-Standorten wie Aachen, Dortmund oder Braunschweig verstärkt Schlagzeilen machen. „Ich sehe die Problematik Neonazis im Fußball als sehr gefährlich an“, so Theo Zwanziger, der frühere DFB-Präsident und er verweist auf die besonders hohe Anfälligkeit der Amateurvereine für rechtsradikale Unterwanderung. Tatsächlich ist der Fußball inzwischen eines der wichtigsten Rekrutierungsfelder für Nazis. Fussball-gegen-Nazis.de bietet deshalb neben kontinuierlicher Berichterstattung, einer Presseschau und einem moderierten Diskussionsforum auch Fallbeispiele, konkrete Tipps und Handlungsvorschläge – für den Profi- wie auch den Amateurfußballbereich.
Fussball-gegen-Nazis.de wird gefördert durch die ZEIT-Stiftung und arbeitet in enger Kooperation mit dem 2008 von der Wochenzeitung DIE ZEIT gegründeten Portal Netz-gegen-Nazis.de. Als Kooperations- und Medienpartner konnten bislang gewonnen werden: Koordinationsstelle Fanprojekte bei der Deutschen Sportjugend, Show Racism the Red Card, Goal.com Deutschland, Fußball-Woche, Aktion Libero, No Dice Magazine, Publikative.org und „Laut gegen Nazis“.