30.01.2012
Gedenk- und Aktionswoche gegen Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus
Das BfDT unterstützt das Wiener Aktionsbündnis „Jetzt ein Zeichen setzen!“
Am 27. Januar jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz zum 67. Mal – international wird an diesem Tag der ungefähr 1,3 Millionen Opfer gedacht, die in diesem Vernichtungslager ums Leben kamen. Wie wichtig dieser Gedenktag verbunden mit einem engagierten Eintreten gegen Rechtsextremismus ist, zeigt sich immer wieder. Denn trotz zahlreicher Proteste veranstaltet der Wiener Kooperationsring, ein Burschenschaftszusammenschluss, zu dem auch Rechtsextreme und Neonazis gehören, am 27. Januar einen Ball auf der Wiener Hofburg. Auf ausdrückliche Einladung hin haben in den vergangenen Jahren auch immer wieder bekannte deutsche Rechte an diesem Ball teilgenommen.Dagegen hat sich ein breites Bündnis an österreichischen Vereinen, Bürgerinitiativen und politischen Parteien zusammengeschlossen. Gemeinsam veranstalten sie vom 20. bis zum 27. Januar die „Gedenk- und Aktionswoche gegen Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus“: „Wir wollen in dieser Woche der Opfer der mörderischen Sündenbock- und Vernichtungspolitik des Nationalsozialismus gedenken. Und wir wollen mit zahlreichen Aktionen ein deutliches Zeichen gegen Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus in unserer heutigen Gesellschaft setzen“, so lautet das Ziel des Aktionsbündnisses „Jetzt ein Zeichen setzen!“.
Eine Woche lang finden zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen gegen Rechtsradikalismus statt, um ein deutliches Zeichen dafür zu setzen, dass der 27. Januar ein Tag der Erinnerung und der Toleranz bleiben muss – und nicht von rechten Gruppierungen missbraucht werden darf.
Zu den Aktivitäten der Aktionswoche zählen Filmvorführungen, Rundgänge über den jüdischen Friedhof in Wien und Schulungen im Umgang mit rechten Stammtischparolen. Auch das Bündnis für Demokratie und Toleranz – gegen Extremismus und Gewalt (BfDT) beteiligt sich an dieser Aktionswoche. Markus Priesterath vom BfDT wird bei der Podiumsdiskussion „Neonazis in Deutschland“ am 25. Januar über die rechte Szene in Deutschland berichten. Der Leiter der Themenbereiche Extremismus, Antisemitismus und Integration wird nicht nur allgemein auf Strukturen und Gefahren der rechten Szene in Deutschland eingehen, sondern auch über die Diskussion darüber, wie der „Nationalsozialistische Untergrund“ jahrelang ungehindert vom Verfassungsschutz Morde begehen konnte, informieren. Außerdem werden auf der Veranstaltung sinnvolle Vorgehensweisen gegen Rechts vorgestellt und diskutiert. Eingeladen zu dieser Podiumsdiskussion haben der Österreichische Gewerkschaftsbund und das Mauthausen Komitee Österreich, das sich mit Aktionen und zivilgesellschaftlichem Training im ehemaligen KZ Mauthausen dafür einsetzt, das ehemalige Vernichtungslager als Erinnerungsstätte und zugleich als Mahnung für eine tolerante und demokratische Gesellschaft zu erhalten.
Zum Abschluss der Aktionswoche finden am 27. Januar eine Gedenkveranstaltung zur Befreiung der Konzentrationslager Auschwitz und Birkenau statt. Um 10 Uhr versammeln sich Gedenkende auf dem Heldenplatz, um dort mit zahlreichen Vertretern der Zivilgesellschaft an die Opfer des Nationalsozialismus zu erinnern. Musikalisch untermalt wird die Versammlung von dem Jüdischen Chor und einem Chor der slowenischen StudentInnen. Um 18:30 findet auf dem Heldenplatz die zentrale Kundgebung der Aktionswoche unter dem Motto „Erinnern und Zeichen setzen!“ statt.
Wir laden Sie herzlich ein, Sich an den Aktivitäten der Aktionswoche gegen Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus zu beteiligen, um gemeinsam ein Zeichen dafür zu setzen, dass der 27. Januar ein Tag der Erinnerung und Trauer bleibt – und rechtsextremes Gedankengut nicht nur an diesem Tag keinen Platz in unserer Gesellschaft haben darf.

