21.11.2013

Fit gegen Rechts!

THW-Vernetzungstreffen am 5. und 19. Februar 2011

Foto: THW-Vernetzungstreffen in Berlin am 5. Februar 2011
Foto: THW-Vernetzungstreffen in Berlin am 5. Februar 2011
Der Landesverband des Technischen Hilfswerks (LV THW) Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt macht sich fit gegen Rechts – das Bündnis für Demokratie und Toleranz (BfDT) unterstützt ihn dabei. Die dritte und vorerst letzte Runde des gemeinsamen Projekts wird am 19. Februar stattfinden, diesmal im THW Gebäude in Dessau. Mit diesem letzten Vernetzungstreffen werden insbesondere die rechten Aktivitäten und Möglichkeiten des Engagements dagegen in Sachsen-Anhalt in den Blick genommen.

Etwa 25 bis 30 Teilnehmer erwartet die Regionalrunde des Vernetzungstreffens in Dessau. Die Veranstalter BfDT und THW haben auch diesmal versucht, Beratungsstrukturen nicht nur aus Dessau, sondern auch aus dem gesamten Bundesland einzubinden. Nach der kurzen Einführung durch einen Mitarbeiter des THW-Landesverbands und der Vorstellung des BfDT als Kooperationspartner durch dessen stellvertretenden Geschäftsführer und Themenbereichsleiter Antisemitismus und Extremismus Markus Priesterath kommen aus diesem Grund vor allem die eingeladenen Vertreter der Zivilgesellschaft zu Wort. In einem Inputreferat wird die Arbeit der mobilen Beratungsteams vorgestellt, die hauptsächlich kommunal operieren und die in diesem Rahmen zugleich einen Überblick über die aktuelle Situation in Sachsen-Anhalt geben werden. Nach einer kurzen Pause geht es dann in das erste Modul, in dem die Polizei Dessau ihre Präventionsarbeit vorstellen wird. Ergänzt wird die Vorstellung durch die bewusste Weitergabe regionaler und auch landesweiter Informationen zur Situation in Sachsen-Anhalt: handelt es sich eher um Kameradschaftsstrukuren oder akquirieren vorrangig rechte Parteien Anhänger in der Gesellschaft, auch dieser Aspekt wird von Interesse sein. Es soll ein Gesamtüberblick über das Bundesland gegeben und gleichzeitig die Möglichkeit geboten werden, ebenso wie bei den anderen Treffen, konkrete Fragen zu stellen. Im zweiten Modul geht es dann auch vor allem darum, konkrete Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen und zu sehen, wie und wo das THW aktiv werden kann – und wer in der Region bereits in diesem Themenfeld aktiv ist.

Ähnlich lagen auch die Schwerpunkte der zweiten Veranstaltung zusammen mit dem THW-Landesverband Brandenburg am 5.Februar. Über 30 TeilnehmerInnen hatten sich in Berlin versammelt, um auf Augenhöhe ihre Handlungsmöglichkeiten zu prüfen. Die lebhafte Diskussion im Anschluss an die Inputreferate und Module von „demos – Brandenburgisches Institut für Gemeinwesenberatung“, dem Verfassungsschutz Brandenburg und dem Projekt „SPACES – Information, Debatte und Training für Toleranz“ der Heinrich-Böll-Stiftung zeigte, dass es in Berlin und Brandenburg eine ähnliche Situation gibt: Hier sind Kameradschaften unterwegs, die teilweise auch verboten sind. Auf der anderen Seite gibt es aber auch große Unterschiede. Zum Beispiel sind in einem Flächenstaat wie Brandenburg die rechtsextremen Aktivitäten anders gelagert als in Berlin. Hier treten NPD-Mitglieder eher über den Ansatz des „guten Bürgers“ auf, die sich in Kitas, Elternverein oder dem Sportvereine engagieren und sie somit oft unterwandern. Zudem gehören in einigen Regionen rechte Organisationen mitunter zu den wenigen, die lokale Angebote machen, von der Sportveranstaltung zum Stadtfest bis hin zur Arbeitslosenberatung. Während des Vernetzungstreffens wurde sehr deutlich, dass hierin eine große Herausforderung für die Zivilgesellschaft liegt und damit auch für das THW, aktiv zu werden und sich vor Ort einzubringen. Auch dieses Mal wird es wieder ein Handout geben, das die Ergebnisse zusammenfasst und einen Überblick über die wichtigsten Adressen und Ansprechpartner gibt. Die Teilnehmer bewerteten das Treffen sehr positiv – viele kannten die Beratungsstruktur und entsprechenden Ansprechpartner in ihrem Bundesland noch nicht. Einige wollten auch den gerade geschlossenen Kontakt bilateral fortsetzen, zum Beispiel durch den Besuch von Seminaren und Fortbildungen, die unter anderem SPACES anbietet. „Das wäre auf jeden Fall was für uns!“, meinten die Teilnehmer.