16.12.2010

Europäischer Bürgerrechtspreis der Sinti und Roma verliehen

Am 16. Dezember 2010 im Auswärtigen Amt Berlin

Logo: Zentralrat der Deutschen Sinti und Roma
Logo: Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma
Logo: Manfred Lautenschläger Stiftung
Vor drei Jahren fassten die langjährigen Partner des Bündnisses für Demokratie und Toleranz (BfDT), der Zentralrat der Deutschen Sinti und Roma, das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma sowie die Manfred-Lautenschläger-Stiftung, den Entschluss, im zweijährigen Rhythmus den Europäischen Bürgerrechtspreis der Sinti und Roma zu vergeben. Er soll an Menschen gehen, die sich vorbildhaft und mutig für die Rechte der Roma und Sinti in Europa einsetzen. In diesem Jahr ging der Bürgerrechtspreis unter anderem an die ehemalige Präsidentin des Europäischen Parlaments und Holocaust-Überlebende Simone Veil.

Noch bevor Simone Veil im Jahr 1979 ihren offiziellen Antrittsbesuch in Deutschland durchführte, nahm sie an einer Gedenkkundgebung der Sinti und Roma im Konzentrationslager Bergen-Belsen teil. Mit ihrer Rede machte sie deutlich, dass die Anerkennung der Roma und Sinti als Opfer des nationalsozialistischen Vernichtungssystems wichtig und zwingend ist. Den 500.000 Sinti und Roma, die zwischen 1933 und 1945 ermordet wurden, eine Stimme zugeben, sei auch ein „Kampf für die Menschenrechte“, so Veil. Manfred Lautenschläger, Stifter des Preises und durch das Bündnis im Jahr 2007 als „Botschafter für Demokratie und Toleranz“ ausgezeichnet, bezeichnete die Rede Veils in Bergen-Belsen als „wegweisend“ für die eigene Arbeit für die Rechte der Roma und Sinti in Deutschland und europaweit.

Mit Ágnes Daróczi, Journalistin und Wissenschaftlerin, wurde eine bedeutende Streiterin um die Rechte der Roma und Sinti in Ungarn ausgezeichnet. Sie erhielt den Sonderpreis für ihr Engagement gegen den gewaltbereiten Rassismus in ihrem Land und setzt durch ihre Bildungs- und Kulturarbeit ein öffentlichkeitswirksames Signal für die Gleichberechtigung und Chancengleichheit der Minderheit in Ungarn.

Auch der Geschäftsführer des BfDT Dr. Gregor Rosenthal nahm an der Verleihung des Europäischen Bürgerrechtspreises teil. „Die enge und langjährige Zusammenarbeit mit dem Zentralrat, dem Dokumentations- und Kulturzentrum in Heidelberg sowie der Manfred Lautenschläger-Stiftung ist uns besonders wichtig. Durch unsere gemeinsamen Projekte, wie zum Beispiel der jährlichen Gedenkreise nach Auschwitz, konnten wir bereits viel erreichen und wollen unsere gemeinsame Zusammenarbeit im Jahr 2011 noch ausbauen.“


Interner LinkHomepage des Bürgerrechtspreises