09.11.2010

„Nicht anweisen, sondern selber leben!“

Autoren-Interview: Methodenhandbuch zum Internationalen Projektmanagement für die Kinder- und Jugendarbeit

Cover: DVD Methodenhandbuchzum Internationalen Projektmanagement für die Kinder- und Jugendarbeit
Foto: Projektleiter Karl-Heinz Knoll
Logo: Die Brücke e.V.
Der Weg zum eigenen Projekt kann lang und schwierig sein. Besonders, wenn man damit noch ganz am Anfang steht. Wie hilfreich ist es dann, wenn man schnell und einfach die richtigen Informationen bekommt! Karl-Heinz Knoll hat sich die Mühe gemacht, auf der DVD eines Methodenhandbuchs alle wichtigen Schritte übersichtlich zusammenzutragen, die einem Projekt zur internationalen Kinder- und Jugendarbeit den richtigen Start sichern. Als Projektleiter von Die Brücke e.V. hat Knoll viele Erfahrungen sammeln können, die ihn auch inspiriert haben, das Methodenhandbuch zu verfassen.

Lieber Herr Knoll, was ist das Methodenhandbuch und an wen richtet es sich?
Das Methodenhandbuch ist ein Leitfaden und soll Hilfestellung bieten – für zivilgesellschaftlich Engagierte und Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit, für Schulen oder die Kinder- und Jugendhilfen, die grenzüberschreitend tätig werden möchten. Das heißt, es richtet sich an alle Akteure, die in irgendeiner Form zukünftig gemeinsam mit Partnern aus europäischen Ländern aktiv werden oder Aktivitäten vorbereiten möchten.

Wie kamen Sie auf die Idee?

2006/07 gab es ein Schulprojekt zwischen dem Freistaat Sachsen und der Tschechischen Republik, bei dem wir die internationale Zusammenarbeit gefördert und unterstützt haben. In dem Zusammenhang kam von den teilnehmenden Pädagoginnen und Pädagogen immer wieder die Frage: Habt ihr nicht was Schriftliches für uns? Wir haben uns dann hier im Team hingesetzt und die formalen Anforderungen an das Projektmanagement zusammengestellt. Wir haben aber auch eine ganze Menge eigener und Erfahrungen Dritter mit einfließen lassen, die in Projekten gesammelt wurden. Unser Buch ist also sehr nah an der Praxis, an der Realität.

Sie haben selbst oft an Projekten zum internationalen Jugendaustausch mitgewirkt. Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?
Es gibt, und das ist das Entscheidende, vor allem viele interessierte Pädagoginnen und Pädagogen. Internationale Aktivitäten leben immer von persönlichem Engagement. So was lässt sich nicht anweisen, sondern es lebt aus der Person heraus. Wenn man dann auf motivierte Lehrer, Pädagogen, Schüler und Schülerinnen trifft, lassen sich wunderschöne Aktivitäten entwickeln.

Worauf sollte man achten, wenn man ein Projekt auf die Beine stellen möchte?
Der entscheidende Punkt ist immer, zuerst in der eigenen Einrichtung eine Strategie zu entwickeln. Man muss überlegen: Wo sind meine Kernkompetenzen, was kann ich, wo bin ich gut? Und welche Ziele möchte ich erreichen? Um diese Ziele zu erreichen, muss man dann die eigenen Kompetenzen mit einem geeigneten Partner aus dem Ausland in Verbindung bringen.

Partner und Unterstützer sind das Herz der Projektarbeit. Wie findet man den richtigen?
Gerade der Erstkontakt zwischen den handelnden Akteuren, also denen, die das Projekt organisieren, ist von entscheidender Bedeutung. Man muss am Anfang den richtigen Partner finden. Es ist wichtig, dass ich auf der anderen Seite auf Personen treffe, die gleiche Interessenlagen haben und die mir letztlich auch sympathisch sind.

Können Sie ein Beispiel nennen, wo das besonders gut gelaufen ist?
Wir haben im Sommer ein internationales Zeltlager begleitet. Daran haben Schülerinnen und Schüler aus Sachsen und der Tschechischen Republik teilgenommen. Die Schüler haben sich während des Camps getroffen, sich miteinander angefreundet und haben den Gedanken der Begegnung in ihre Schulen hineingetragen. Inzwischen haben die beiden Schulen sich bereits einmal besucht und sind dabei, für das nächste Jahr ein gemeinsames Projekt vorzubereiten.

Was möchten Sie denen raten, die mit ihrem Projekt noch am Anfang stehen?
Gerade wenn man ganz neu in diesen Bereich einsteigt, begegnet man einem Wust von Bürokratie. Ganz wichtig ist, sich davon nicht erschrecken zu lassen, sondern daran zu denken, was man erreichen möchte und seine Motivation auch zu leben. Es ist manchmal anstrengend, aber es ist nicht unmöglich. Meine eigene Erfahrung und die vielen, vielen Erfolge hinterher zeigen, dass das genau der richtige Weg ist.

Sie können die DVD „Methodenhandbuch zum Internationalen Projektmanagement für die Kinder- und Jugendarbeit“ (14,90 € zzgl. Versandkosten) ganz einfach per E-Mail bestellen!

Kontakt und weitere Informationen:
knoll@most-die-bruecke.de
Interner Linkwww.most-die-bruecke.de


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