21.11.2013
Autorengespräch und Diskussion am 3. Mai in Langenfeld und 4. Mai 2010 in Köln
„Aufmarsch – die rechte Gefahr aus Osteuropa“
Ist die Entwicklung des osteuropäischen Rechtsextremismus, wie zum Beispiel der Wahlerfolg der rechtsradikalen ungarischen Jobbik-Partei, eine Randerscheinung oder eine besorgniserregende Tendenz mit Auswirkungen auch für Deutschland? Am 3. Mai in Langenfeld und am 4. Mai in Köln haben sich Experten und Engagierte getroffen, um diese Frage zu diskutieren. Anlass war die Lesung des Korrespondenten Gregor Mayer aus seinem gemeinsam mit dem Journalist Bernhard Odehnal veröffentlichten Buch „Aufmarsch - Die rechte Gefahr aus Osteuropa“. Die zusammen mit Markus Priesterath, dem stellvertretenden Geschäftsführer des Bündnisses für Demokratie und Toleranz (BfDT) durchgeführte Lesung gab einen Einblick in die umfangreichen Recherchen der beiden Autoren und bot Gelegenheit zur Diskussion.Das Gespräch in Langenfeld wurde vom BfDT und von „awolon - Das Trainerkollektiv“ in der Peter Härtling Grundschule veranstaltet. Viele Interessierte waren erschienen, um ausgehend von den Tendenzen in Osteuropa die Entwicklung der rechtsextremen Szene in Deutschland zu analysieren. Viele Praktiker aus der Zivilgesellschaft waren anwesend, so dass der Schwerpunkt der Diskussion vor allem auf Strategien zur Vermeidung eines Erstarkens des Rechtsextremismus, besonders auch auf lokaler Ebene, lag. Dazu berichtete Markus Priesterath aus den Erfahrungen des BfDT, um den regionalen Bündnisse und Akteuren weitere Impulse für ihre Arbeit zu geben.
Für die Veranstaltung in Köln konnte das Lew Kopelew Forum e.V., in dessen Räumen das Gespräch am 4. Mai um 19 Uhr stattfand, sowie der „Andere Buchladen“ als Partner gewonnen werden. Der Einladung der Veranstalter waren etwa 25 Teilnehmer gefolgt. Zu den Gästen zählten unter anderem Journalisten, Historiker, Politologen und andere Experten, die an diesem Abend das Gespräch mit dem Autor suchten. Die einleitende Lesung bot viele Ansatzpunkte für eine akademische Diskussion, die sich in Köln besonders auf historische Zusammenhänge und aktuelle Tendenzen sowohl in Osteuropa als auch in Deutschland konzentrierte. Im Verlauf der Debatte zeigte sich das große Interesse unter den Teilnehmern an EU-weiten gemeinsamen Handlungsperspektiven. Besonders die Gefahr für die europäischen Demokratien durch die intensiven Kontakte zwischen ost- und mitteleuropäischen Rechtsextremen verlange eine noch stärkere effektive Vernetzung und ein gemeinsames Vorgehen. „Die Entwicklung rechtsextremer Organisationen und Parteien in den Staaten Mittel- und Osteuropas ist auch für Deutschland von großem Interesse“, sagte Markus Priesterath, der die Diskussion moderierend begleitete. „Die Wahl in Ungarn mit dem Einzug der Jobbik-Partei ins Parlament zeigt, dass es Räume für nationales und rechtsextremes Gedankengut gibt. Diesen Entwicklungen müssen sich alle Demokraten in Europa widersetzen.“ Hier sei besonders die Zivilgesellschaft in allen Mitgliedsstaaten gefordert, Rechtsextremismus, Antisemitismus und jeder Form von Diskriminierung, Ausgrenzung, Rassismus und Stigmatisierung von einzelnen Bevölkerungsgruppen die Stirn zu zeigen.