01.12.2009

Wunsiedler Forum am 18. November 2009

100 Teilnehmer aus ganz Bayern waren dabei

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Das Bündnis für Demokratie und Toleranz (BfDT), die Stadt Wunsiedel und das „Bayerische Bündnis für Toleranz - Demokratie und Menschenwürde schützen“ mit seiner Projektstelle gegen Rechtsextremismus haben am 18. November bereits zum 2. Mal zum Wunsiedler Forum eingeladen. Etwa 100 Teilnehmer sind beim diesjährigen Netzwerktreffen für ein bayernweites Bündnis für Demokratie und Toleranz und gegen Rechtsextremismus zusammengekommen. Neben 31 Kommunen war auch eine große Gruppe zivilgesellschaftlicher Vertreter anwesend. Besonders erfreulich war auch die Beteiligung mehrerer Jugendlicher, die an einem schulfreien Tag das Forum besuchten. Gemeinsam entwickelten die Teilnehmer Ideen und Strategien zur Stärkung von Demokratie und Toleranz in der Region. Dabei ging es auch darum, die vielfältigen Kräfte im Einsatz für ein tolerantes und offenes Bayern zu bündeln und zu vernetzen. Die Akteure sollten gegenseitig von ihren Erfahrungen im Einsatz gegen Gewalt und rechtes Gedankengut profitieren.

Bei der Konzeptionierung des Wunsiedler Forums setzen die Veranstalter sowohl auf Kontinuität als auch auf Innovation. Zum einen konnten bestehende Kontakte gepflegt, der Austausch der Teilnehmer fortgesetzt und Netzwerke für zukünftige Kooperationen geknüpft werden. Aber auch die Weiterentwicklung der Plattform ist ein wichtiges und ständiges Anliegen. Deshalb wurden in diesem Jahr zwei Schwerpunktthemen bestimmt: „Toleranz im Sport“ und „Jugend stärken für Demokratie“. Darüber hinaus wurde das Modul, in dem sich die Teilnehmer aktiv einbringen können, noch deutlich erweitert. Zu jedem Schwerpunktthema gab es 3 Workshops, die von Praktikern aus den jeweiligen Bereichen moderiert wurden. Oliver Jauernig, freier Referent und Rechtsextremismusexperte, Hans Schlicht vom Amt für evangelische Jugendarbeit und Heike Syma, Projektleiterin des Mehrgenerationenhauses Wunsiedel leiteten die Workshops zu „Jugend stärken für Demokratie“. Die Vertreter für „Toleranz im Sport“ hatte das BfDT eingeladen: Reinhold Schweiger, Landessportreferent von der preisgekrönten Initiative Eichenkreuz Bayern, und Frank Schweizerhof vom Bayerischen Fußball-Verband e.V., mit dem das BfDT auch das Pilotprojekt „Dialog und Vernetzung“ startet. Außerdem arbeitete Breschkai Ferhad, Autorin der Broschüre „11 Fragen nach 90 Minuten“, mit den Besuchern in einem Workshop. Die Zahl der Teilnehmer in den Gruppen war auf 10 bis 15 Personen beschränkt. So wurde gewährleistet, dass konkret auf die einzelnen Initiativen und Projekte eingegangen werden konnte. Jeder hatte die Gelegenheit, die ihm wichtigen Fragen aus der Praxis zu stellen und zu besprechen.

Das BfDT hatte sein Engagement für das Wunsiedler Forum kurzfristig noch erweitert. Neben der Begrüßung, den Workshops und der Moderation der abschließenden Plenumssitzung, bei der die Erkenntnisse aus den Workshops vorgetragen wurden, übernahm es auch eines der beiden Impulsreferate zu Anfang der Veranstaltung. BfDT-Geschäftsführer Dr. Gregor Rosenthal führte in das Schwerpunktthema „Toleranz im Sport“ ein. Deutlich machte er dabei besonders die Bedeutung des Sports als Medium für Wertevermittlung wie Fairness, Respekt und Toleranz. Er wies ferner auf den Umstand hin, dass dort unterschiedliche gesellschaftliche Themenstellungen wie unter einem Brennglas gebündelt werden und auch die hohe mediale Aufmerksamkeit – positiv wie negativ – vielfältige Auswirkungen besitzt. In diesem Zusammenhang stellte er auch die Arbeit des BfDT zum Thema vor.

Viel positive Rückmeldung erreichte die Veranstalter. Besonders die Möglichkeiten zum aktiven Mitwirken wurden von den Teilnehmern gelobt. In Kürze wird es auch einen Tagungsband geben, in dem Reden, Ablauf und Ergebnisse des 2. Wunsiedler Forums nachzulesen sein werden. Die Veranstalter und Teilnehmer tauschten sich bereits über mögliche zukünftige Themenfelder aus. Hier wurden unter anderem die Stichworte „Wertevermittlung“, unter Einbindung des bayerischen Kultusressorts, und „Justiz und Verwaltung“ genannt. Letzteres um unabhängig von Einzelfällen einen Dialog und Erfahrungsaustausch für das Spannungsfeld zwischen Rechtssprechung zu rechtsextremistischen Demonstrationen und dem Engagement der Kommunen und Zivilgesellschaft in Gang zu bringen.

„Das Wunsiedler Forum ist wichtig, um den Werkzeugkoffer der zivilgesellschaftlichen und kommunalen Handlungsmöglichkeiten zu füllen und ständig auf dem neuesten Stand zu halten“, sagt BfDT-Geschäftsführer Rosenthal. Aus diesem Koffer könnten dann die verschiedenen Akteure die besten Werkzeuge auswählen, um flexibel, schnell und angemessen auf konkrete Situationen zu reagieren. Gerade die Ereignisse in Wunsiedel vom 14. November 2009 hätten das wieder aktuell gezeigt. An diesem Tag wurde in zweiter Instanz ein geplanter Gedenkmarsch für den Holocaustleugner Jürgen Rieger überraschend genehmigt. „Gemeinde und Zivilgesellschaft mussten sich darauf einstellen und dem Aufmarsch kurzfristig kreative Aktionen entgegensetzen“, so Rosenthal.


Kontakt und weitere Informationen


Kim Hartmann
Bündnis für Demokratie und Toleranz
Friedrichstr. 50
10117 Berlin

Tel. 030 23634080
Fax 030 236340888
E-Mail: buendnis@bfdt.de


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