Lernort Geschichte
Die Einrichtung Lernort Geschichte (von 2007 bis 2016 lernort gedenkstätte), eine Einrichtung der Stuttgarter Jugendhaus Gesellschaft, macht Angebote der historisch-politischen Bildung zur Geschichte des 20. Jahrhunderts für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene.
1952 öffnete das erste Jugendhaus in Stuttgart seine Türen. Ausgangspunkt war die Erkenntnis, dass im kriegszerstörten Stuttgart dringend ein Ort der Begegnung für Jugendliche benötigt wurde, nicht zuletzt um den noch immer vorhandenen nationalsozialistischen Tendenzen entgegen zu wirken.
Die Mitarbeiter in den Jugendhäusern stellten sich dieser schwierigen Herausforderung und unterstützten in den folgenden Jahren die Auseinandersetzung mit den nationalsozialistischen Massenverbrechen und die Aufarbeitung der Vergangenheit. Die Herangehensweisen waren dabei nicht immer die gleichen, jede Zeit erforderte ihre eigenen Maßnahmen.
Der Frage, welchen Aufgaben sich die Jugendhausgesellschaft zur Erinnerung und Auseinandersetzung mit der NS-Geschichte heute stellen muss, um den Anforderungen des aktuellen erinnerungspolitischen Diskurses wie der historisch-politischen Bildungsarbeit gerecht zu werden, begegnet die Jugendhaus Gesellschaft seit 2007 mit ihrer Einrichtung Lernort Geschichte.
Hier werden Angebote der historisch-politischen Bildung für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene entwickelt und umgesetzt..
Gegenwärtige Themen der politischen Bildung und der Demokratiebildung, die in der schulischen als auch offenen Jugendarbeit besonderer Aufmerksamkeit bedürfen, wie Erziehung zu aktivem Demokratieverständnis, das Eintreten gegen Extremismus, Antisemitismus, Rassismus, Homophobie und Fremdenfeindlichkeit finden dabei Berücksichtigung.
Die pädagogischen Konzepte wurden zusammen mit Fachkräften aus Wissenschaft, Forschung und mit Fachdidaktikern aus der Vermittlungsarbeit an Gedenkstätten und anderen außerschulischen Bildungseinrichtungen entwickelt. Darüber hinaus wurden im Entwicklungsprozesse von Beginn an Jugendliche eingebunden. Die Konzepte konzentrieren sich auf den pädagogischen Prozess, auf die Entwicklung der lernenden Gruppe und ihre Beziehungen zum Thema.
Wir erleben bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen viele Vergangenheitsbezüge, sehr verschiedene Erzählungen über das 19. und 20. Jahrhundert und ganz unterschiedliche Zugänge zur Geschichte, z.B. des Nationalsozialismus. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit Migrationshintergrund bringen die Geschichte und die historischen Konflikte ihrer Herkunftsländer mit, die in ihren Familien wirken und weitererzählt wurden und werden.
Lernort Geschichte bietet Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, ausgehend von der jeweiligen Stufe ihres Bildungsprozesses, ein hohes Maß an Partizipation. Gegenseitige Wertschätzung und gleichberechtigtes Lernen stehen dabei im Mittelpunkt. Die Fähigkeit der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zum Dialog und Diskurs, ihre Kompetenz sachgerecht zu urteilen und Kritik zu äußern und ihre Bereitschaft zur Selbstverantwortung und Selbstorganisation werden in der Arbeit vor Ort gestärkt.
Projekt: | Stuttgarter Jugendhaus gGmbH |
Themen: | Integration, Extremismus, Antisemitismus |
Adresse: | Hohe Str. 9 70174 Stuttgart |
Ansprechpartner/-in: | Pia Preu |
E-Mail: | pia.preu@stjg.de |
Telefon: | 0711 / 997 859 8 |
Internet: | www.lernortgeschichte.de |