17.04.2009

Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg

Gründung am 19.3.2009

Rechtsextremismus ist nicht nur an den Rändern der
Gesellschaft zu verorten. In einigen Regionen Deutschlands sind Rechtsextreme
besonders aktiv und verbreiten ihr Gedankengut systematisch und offensiv. Auch
die Metropolregion Nürnberg ist davon betroffen. Mit der Gründung einer Allianz
gegen Rechtsextremismus reagierten nun viele Gemeinden, Städte und Regionen
Frankens auf die besorgniserregenden aktuellen Entwicklungen.

Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit sind Strukturen
entstanden, die Freiheit und Demokratie in Frage stellen. Seit Jahren versucht
die rechtsextreme Szene, in Franken Fuß zu fassen. Die NPD und andere
rechtsextremistische Vereinigungen knüpfen dabei unverhohlen an ihre
historischen Wurzeln in der Region zur Zeit des Naziregimes an. Mit Aktionen
wie Kundgebungen und Parteitagen der NPD, Aufmärschen zum Gedenken an
nationalsozialistische Führer und politischen Demonstrationen wollen sie ihre
Präsenz innerhalb der Gesellschaft stärken. Hinzu kommen vermehrte
Immobilienankäufe oder -anmietungen, um etwa Schulungszentren für ihre
Mitglieder einzurichten. Auch die Zahl von Kriminalitätsdelikten mit
rechtsextremem Hintergrund ist bedenklich angestiegen.

Die am 19.3.2009 in Nürnberg gegründete Allianz soll vor
allem Kommunen, zivilgesellschaftliche Organisationen und Initiativen
vernetzen, um gemeinsam den Rechtsextremisten mit ihrer verfassungsfeindlichen
Agitation die Stirn zu bieten. In vielen Teilen Frankens gibt es bereits
Projekte und Initiativen, die sich erfolgreich gegen die Verbreitung des
Rechtsextremismus wehren. Unter anderem die Brennpunkte Wunsiedel und
Gräfenberg haben mittlerweile eine Bandbreite zivilgesellschaftlichen Engagements
gegen Rechtsextremismus und ihre Einwohner zeigen mit viel Enthusiasmus ihre
Ablehnung gegen die Vereinnahmung durch rechtsextremistische Vereinigungen.
Auch das BfDT hat bereits viele Projekte in diesen Städten unterstützt und in
ihnen Partner im Einsatz gegen Intoleranz und Rechtsextremismus gefunden.

Gemeinsam soll der Bedrohung durch den Rechtsextremismus nun
noch entschiedener entgegen getreten werden. Neben der Vernetzung bereits
bestehender Projekte und Initiativen soll durch ein klares öffentliches
Eintreten für Vielfalt und Toleranz den betroffenen Regionen Mut gemacht
werden, etwas gegen die rechtsextremen Vereinigungen zu unternehmen. Die
Verankerung von demokratischen Werten und Menschenrechten auf breiter Basis
sollen den Bürgerwillen stärken und eine Unterwanderung der Gesellschaft mit
rechtsextremen Strukturen von vornherein unmöglich machen.

Die Ziele der „Allianz gegen Rechtsextremismus in der
Metropolregion Nürnberg" sind unter anderem

  • den Widerstand gegen rechtsextremistische Aktivitäten zu stärken und möglichst viele Menschen bei aktuellen Anlässen zu mobilisieren;
  • eine offensive öffentliche Auseinandersetzung mit dem Thema Rechtsextremismus zu fördern;
  • die Vernetzung und Zusammenarbeit zwischen Kommunen und zivilgesellschaftlichen Organisationen zu intensivieren;
  • den Austausch von Erfahrungen, Informationen und best-practice-Beispielen durch regelmäßige Tagungen und durch eine Website zu unterstützen;
  • regionale und überregionale Aktionen gegen Rechtsextremismus zu organisieren und zu koordinieren; und
  • bisher noch nicht betroffene Städte und Gemeinden zu sensibilisieren und für eine Mitwirkung in der Allianz zu gewinnen.


Die Allianz hat bereits einen vorläufigen Handlungsplan mit
10 Punkten entwickelt, der neben dem Kampf gegen den Rechtsextremismus und
seinen Handlangern vor allem präventive Maßnahmen vorsieht. Kommunale
Bildungsarbeit, Runde Tische, Bündnisse für Demokratie und Toleranz sind nur
einige der möglichen Strategien auf lokaler Ebene, die dazu beitragen können,
rechtsextremistischen Ideologien den Boden zu entziehen.

Zur Broschüre der „Allianz gegen Rechtsextremismus in der
Metropolregion Nürnberg" geht es hier.



Weitere Informationen und Kontakte


Stadt Nürnberg
Bürgermeisteramt / Menschenrechtsbüro
Rathausplatz 2
90403 Nürnberg
Tel. 0911 - 231 50 30
Fax 0911 - 231 30 40
menschenrechte(at)stadt.nuernberg.de
Interner Linkwww.menschenrechte.nuernberg.de

Projektstelle gegen Rechtsextremismus
Bayerischen Bündnis für Toleranz - Demokratie und Menschenwürde schützen
Evangelisches Bildungs- und Tagungszentrum
Markgrafenstraße 34
95680 Bad Alexandersbad
Tel. 09232/9939-23
Fax 09232/9939-99
richter(at)ebz-alexandersbad.de
Interner Linkwww.bayerisches-buendnis-fuer-toleranz.de