IDA e.V.
Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit

Rassismus ist weit verbreitet und manifestiert sich durch individuelle Ausgrenzungen, strukturelle Barrieren, rechtliche Diskriminierungen und politische Abwehr. Wir finden sie bei jungen wie alten Menschen, bei der Universitätsprofessorin wie dem Jugendlichen, der einen Ausbildungsplatz sucht. Auch die Hydra des Rechtsextremismus erhebt nach wie vor ihr Haupt, wie in den letzten Jahren verschiedene Landtagswahlen wieder gezeigt haben. Leider finden die extrem rechten Parteien gerade unter jungen Wähler*innen viele Anhänger*innen.
Diese Parteien selbst haben sich schon längst von Sammelbecken alter Nazis zu Planschbecken rechtsorientierter junger Erwachsener gewandelt, die mit alten Perspektiven ihre Probleme in einer Migrationsgesellschaft lösen wollen.
So stellt sich für Politik, Pädagogik und die Zivilgesellschaft nach wie vor die Aufgabe, in der Bundesrepublik Deutschland ein demokratisches Klima zu erzeugen, das solchen politischen Erscheinungen dauerhaft ihre Basis entzieht. Gegen die rückschrittlichen Perspektiven des Rechtsextremismus entfalten migrantisierte und nicht-migrantisierte demokratische Jugendliche Alternativen für eine moderne Gesellschaft. Diese Jugendlichen müssen in ihrer Gemeinsamkeit gestärkt werden, um zukünftig für eine freie und gerechte Gesellschaft zu streiten. Generationengerechtigkeit ist dabei ein wichtiges Schlagwort, aber auch die gerechte Verteilung der Chancen unter den Jugendlichen verschiedenster Herkunft selbst ist ein zentrales Thema. Chancengleichheit ohne Ansehung von Hautfarbe, Herkunft, Religion oder Weltanschauung (sofern sie nicht diskriminiert) gehört zu den genuinen Forderungen
einer engagierten Jugendarbeit.
Um Rassismen, Antisemitismus sowie Rechtsextremismus und -populismus erfolgversprechend begegnen zu können, sind zuerst einmal vielfältige Informationen wichtig. Die Analyse der Entstehung und Ursachen dieser diskriminierenden Einstellungen ist von ebenso großer Bedeutung wie die Beobachtung von deren Wirkungsweisen und Erscheinungsformen. Den vielgestaltigen Problemen kann dann mit zahlreichen unterschiedlichen Maßnahmen der politischen Bildungsarbeit begegnet werden: Das Spektrum reicht von der Bereitstellung verständlicher Publikationen über qualifizierende Seminare und Workshops zum fachlichen Umgang mit diskriminierenden Einstellungen und Verhaltensformen bis zu Hinweisen auf mögliche rassismuskritische Aktionsformen.
Das Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e. V. (IDA) wurde 1990 auf Initiative demokratischer Jugendverbände in Deutschland gegründet, um sich den,genannten Aufgaben zu widmen. Derzeit sind 30 Verbände Mitglied des IDA, darunter Mitgliedsorganisationen des Deutschen Bundesjugendrings und des Rings politischer Jugend, die Deutsche Sportjugend, der Verein „Mach’ meinen Kumpel nicht an!“, die Deutsche Jugend aus Russland und die DIDF-Jugend. Seit 1994 ist IDA das Landesprojekt IDA-NRW angegliedert, das sich als Motor und Unterstützer der Jugendverbände und Multiplikator*innen der Jugendarbeit in Nordrhein-Westfalen versteht.
IDA konzentriert sich auf die Informationsvermittlung und Beratung im Jugendbildungs- und Jugendarbeitsbereich. Die Themenfelder sind: Rassismus(kritik), Rechtsextremismus, Antisemitismus, rassismuskritische oder interkulturelle Öffnung, Diversität, Diskriminierungskritik und Migrationsgesellschaft. In diesem Kontext werden unter dem Blick jugendspezifischer Relevanz politische und wissenschaftliche Entwicklungen beobachtet und aufgearbeitet, Bildungsangebote konzipiert und Materialien erstellt.
Zum Angebot des IDA gehören Verzeichnisse zu Referent*innen, Filmen und Videos, Bildungs- und Unterrichtsmaterialien. Einen wichtigen Arbeitsbereich bildet die Publikation von Broschüren und Flyern, die sich für hauptamtlich und ehrenamtlich Tätige in Schule und Jugendarbeit eignen, z. B. zu Widerspruchstoleranz, Diversität, Empowerment, rassismuskritischer Jugendarbeit, rassismuskritischen Trainings oder Migration. Über die „Infomail“ werden aktuelle Informationen aus der Jugendverbands- und Antirassismusarbeitvorgestellt, Hinweise auf Neuerscheinungen gegeben und Veranstaltungen angekündigt. Fachtagungen, Seminare und Workshops z. B. zu rassismuskritischer Pädagogik und Projektpraxis oder zur sozialräumlichen Intervention gegen Rechtsextremismus bilden einen weiteren Schwerpunkt der Arbeit.
Um Jugendlichen mit Migrationsbiographien den Zugang zu Angeboten und Ressourcen der Kinder- und Jugendhilfe zu erleichtern, fördert IDA deren Vereinsarbeit durch Qualifizierungsseminare, Beratungen und Kooperationen. Zudem führte und führt IDA eigene Projekte in den IDA-Themenfeldern durch. IDA verfügt über eine umfangreiche Datenbank mit Adressen von Organisationen, Initiativen, Ämtern und wissenschaftlichen Institutionen, mit deren Hilfe schnell zu weiteren Fachstellen verwiesen werden kann. Die umfangreiche Präsenzbibliothek ermöglicht es der Geschäftsstelle, Anfragen qualifiziert zu beantworten.
Zum Angebot des IDA e. V. gehört zudem die Vielfalt-Mediathek: Die Vielfalt-Mediathek ist ein Informationsportal für Multiplikator*innen der außerschulischen und schulischen Bildungsarbeit sowie für engagierte Bürger*innen, die Informationen und Material suchen zu u. a. folgenden Themen: Rechtsextremismus, unterschiedlichen Rassismen, Antisemitismus, sowie Homo-, Trans*- und Inter*feindlichkeit, interkulturellem Lernen, Rassismuskritik, Diversitätskonzepte, Demokratiepädagogik, Migration und Migrationsgeschichte, Flucht / Asyl und religiösen Fundamentalismus.
Die Bandbreite der registrierten Print- und audiovisuellen Medien ist groß, aktuell sind über 3.100 Publikationen (digitalisierte wie nicht-digitalisierte) enthalten. Der Bestand umfasst Unterrichtsmaterialien, (Projekt-)Dokumentationen, Trainingsordner, Kurz- und Dokumentarfilme, Websites, Berichte von Veranstaltungen und vieles mehr. Alle Publikationen wurden durch das Bundesprogramm "Demokratie leben!" oder seiner Vorgängerprogramme gefördert und stehen kostenlos zum Download bereit.
Projekt: | Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e. V. |
Themen: | Demokratie, Toleranz, Integration, Gewaltprävention, Extremismus, Antisemitismus |
Adresse: | Volmerswerther Str. 20 40210 Düsseldorf |
E-Mail: | info@IDAeV.de |
Telefon: | 0211-1502555 |
Internet: | http://www.IDAeV.de/ |
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