KopfWelten - gegen Rassismus und Intoleranz e.V.

Gerade in jüngerer Zeit ist es in Deutschland wiederholt zu gewaltsamen Übergriffen auf Menschen afrikanischer Herkunft gekommen. Besonders in den populären Diskursen halten sich hartnäckig stereotype Vorstellungen von Afrika und seinen Bewohnern, die noch aus der Kolonialzeit stammen. Man kann davon ausgehen, dass, solange sich die Bilder in den Köpfen der Menschen nicht verändern, auch der latente oder offene Rassismus gegen Menschen mit Schwarzer Hautfarbe nicht verschwinden wird. Hier will der Verein KopfWelten - gegen Rassismus und Intoleranz e.V. ansetzen.

Die Ausstellung „‚Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?’ - Afrika in der populären Kultur des 20. und 21. Jahrhunderts“ wurde als ein zentrales Projekt ab dem Jahr 2000 vom Verein entwickelt und seither in Schulen, Bürgerzentren, Stadtbibliotheken und Museen gezeigt. Dargestellt wird, wie Afrika und seine Bewohner in den verschiedenen Erscheinungsformen populärer Kultur, so z.B. Werbung, Comics und Spielzeug, repräsentiert wurden und werden. Die Exponate stammen aus mehr als einem Jahrhundert und stehen so für Kontinuitäten wie Veränderungen in der Darstellung und Wahrnehmung Afrikas. Es wird ein zeitlich weiter Bogen gespannt von der Kolonialzeit bis zur Gegenwart. Die Ausstellung kann ausgeliehen werden und ist von den AusstellungsmacherInnen je nach den örtlichen Gegebenheiten flexibel gestaltbar.

Ein besonderes Ziel der Vereinsarbeit ist, die Auseinandersetzung mit den Themen „Vorurteile“ und „Rassismus“ gerade jungen Menschen näher zu bringen. Bei einer Untersuchung zum Afrikabild an Berliner Schulen stellte man z.B. fest - und dieses Ergebnis lässt sich auf ganz Deutschland übertragen - dass Afrika meist als „Land“ wahrgenommen und bezeichnet wird, dass der Kontinent gerade auch jungen Leuten sehr fremd ist, Armut und Defizite bzw. Mängel vorausgesetzt und Technik bzw. gehobene Bildung als den Menschen in Afrika wesensfremd betrachtet werden.

Gleichzeitig spielt Afrika in den Lehrplänen der allgemeinbildenden Schulen immer noch eine marginale Rolle. Ergänzt werden die Aktivitäten des Vereins durch größere, auch internationale, Konferenzen, Vortragsreihen, Publikationen und viele weitere Aktionen. So will der Verein dazu beitragen, die vorherrschenden Afrikabilder nachhaltig zu verändern und langfristig Rassismus abzubauen.

In den vergangenen Jahren hat KopfWelten seine Projekte mit verschiedenen Kooperationspartnern durchgeführt. Zu diesen gehören: Antidiskriminierungsbüros Siegen und Köln; Freundeskreis Tambacounda e.V., African Action e.V., Freundeskreis Bagamoyo e.V., Volkshochschulen Ahlen und Dortmund, Initiative schwarze Deutsche NRW, Kölner Appell gegen Rassismus e.V., NS-Dokumentationszentrum Köln, Xenos – Leben und Arbeiten in Vielfalt, u.a.m.

Seit Januar 2007 führt der Verein außerdem das neue Projekt „www.koeln-postkolonial.de“ durch.




Projekt:KopfWelten - Gegen Rassismus und Intoleranz e.V.
Themen:Demokratie, Toleranz, Integration, Gewaltprävention, Extremismus
Adresse:Institut für Afrikanistik, Universität zu Köln
50923 Köln
Ansprechpartner/-in:Prof. Dr. Marianne Bechhaus-Gerst
E-Mail:info@kopfwelten.org
Telefon:0221-4702708
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