Bündnis gegen Rechts im Kyffhäuserkreis

Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit, ob im Denken oder in Form von Gewalt, ob gegen Menschen anderer Hautfarbe, anderer Kulturen, Religionen oder anderer Meinungen, sind in Deutschland leider keine Seltenheit. Im Kyffhäuserkreis haben sich aus diesem Grund im Jahr 2000 VertreterInnen aus Ämtern, von Vereinen, Verbänden, PolitikerInnen und BürgerInnen des Landkreises zusammengeschlossen, die gemeinsam ein Zeichen setzen und eines deutlich machen wollten: „Wir im Kyffhäuserkreis tolerieren keine fremdenfeindlichen und antidemokratischen Gesinnungen!"

Das primäre Ziel des Bündnises gegen Rechts ist es, einerseits der Herausbildung rechtsextremistischer Organisationsstrukturen entgegenzuwirken und andererseits die Entwicklung von zivilem Engagement und von Zivilcourage zu unterstützen. Besonders die Entwicklungschancen von Kindern, Jugendlichen und jungen Menschen sollen nachhaltig und strategisch verbessert werden.
Für dieses Ziel initiiert und organisiert das Bündnis gegen Rechts im Kyffhäuserkreis Prozesse und Aktionen, die geeignet sind zu sensibilisieren und aufmerksam zu machen für die Ursachen, Folgen und Gefahren von Fremdenfeindlichkeit, Gewalt und politischem Extremismus.

Zur Umsetzung dieser zentralen Zielsetzung wurden differenzierte konkretere Ziele definiert:

1. Die Vernetzung aller Akteure im Kyffhäuserkreis mit folgenden Aufgaben: - systematischer Erfahrungs- und Informationsaustausch über Erscheinungen und Entwicklungen des Rechtsextremismus

- Aufbereitung und Dokumentation relevanter Informationen und Befunde

- Entwicklung von Handlungsmöglichkeiten

- Implementierung eines auf Nachhaltigkeit orientierten integrierten Netzwerk-Managements („Bündnis gegen Rechts im Kyffhäuserkreis")

- nachhaltige Motivierung, Organisation und Koordinierung einer generations-übergreifenden Zusammenarbeit verschiedener Akteure im Kyffhäuserkreis und ggf. einzelner Gemeinden

2. Die Qualifizierung ehrenamtlich arbeitender Initiativen und Schulung von
ehrenamtlich und hauptamtlich im Jugendbereich Tätigen zum Thema
Rechtsextremismus:
- Weiterentwicklung von Methoden und Konzeptionen zur Bekämpfung von Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus

- Entwicklung gemeinsamer Projekte und Veranstaltungen, die die Kenntnisse über das 3. Reich und den Völkermord erweitern bzw. vertiefen und zum Abbau von Vorurteilen führen

- Empathie fördern und den Zusammenhang von individuellen Schicksalen und historischen Ereignissen erkennen lassen

- Förderung von Zivilcourage und Partizipation

3. Einrichtung eines "Info - Point" mit Material zur Bildungs- und Aufklärungsarbeit
und zur antirassistischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.
Des Weiteren ist es eine Aufgabe dieses Info - Points, kreisweit als
Beratungsstelle für themenrelevante Projekte zu agieren. Besonders bei der
Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten und bei der Unterstützung und
Organisation von Projekten als Kooperationspartner steht diese Stelle zur
Verfügung.

4. Mitarbeit und Struktur des Bündnis' gegen Rechts
Um die formulierten Zielsetzungen umzusetzen, arbeiten VertreterInnen aus allen relevanten Arbeitsbereichen des Kreises ehrenamtlich zusammen:

- Schule: LehrerInnen, SchulleiterInnen, VertrauenslehrerInnen und SchulsozialarbeiterInnen

- Öffentliche Jugendhilfe: MitarbeiterInnen des Jugendamtes

- Freie Jugendhilfe: LeiterInnen von Vereinen, Verbänden und anerkannten Trägern der freien Jugendhilfe, SozialarbeiterInnen in Jugendeinrichtungen, AusbilderInnen und SozialpädagogInnen überbetrieblicher Ausbildungsstätten, ErzieherInnen in Einrichtungen der Erziehungshilfen nach §§ 27 ff. SGB VIII usw.

- Kirche: evangelische und katholische PfarrerInnen, Jugendwarte, Gemeinde-pädagogInnen und KatechetInnen

- Politik: Mitglieder der Stadträte, des Kreistages und der Fraktionen, BürgermeisterInnen

- Polizei: MitarbeiterInnen der Polizei

- Initiativen im Gemeinwesen: engagierte Personen aus Gruppen, die gegen Rechtsextremismus aktiv sind

- Eltern: ElternsprecherInnen

- Haupt- und ehrenamtliche MultiplikatorInnen der Jugend- und Jugendsozialarbeit

- VertreterInnen aus Wirtschaft

Die Mitarbeit gliedert sich dabei einerseits in die aktiven MitarbeiterInnen, die in zeitlich begrenzten Projektgruppen bestimmte Aktivitäten initiieren, organisieren und/oder durchführen und in die unterstützenden MitarbeiterInnen, die die Ziele des Bündnis' in der Öffentlichkeit multiplizieren bzw. sich öffentlich zu den Zielstellungen bekennen.

Als übergeordnetes und geschäftsführendes Organ tritt der Sprecherrat in Erscheinung. Dieser legt in regelmäßigen Treffen (monatlich) die grundsätzliche Politik des Bündnis' fest.

Der Kreisjugendring Kyffhäuserkreis e.V. arbeitet dabei intensiv mit dem Sprecherrat zusammen. Der Aufgabenbereich dieser Stelle umfasst u.a. folgendes:
- Initiierung und Organisation regelmäßiger Treffen des Bündnis
- Umsetzen der Richtlinien des Sprecherrats  exekutive Funktion
- Betreuung und Beratung von Projekten des Bündnis
- Öffentlichkeitsarbeit
- Ansprechpartner für die MitarbeiterInnen des Bündnis
- kreisweite Ansprechstelle für Vereine, Bürger usw.

Innerhalb der vergangenen Jahre hat das Bündnis über 40 MitstreiterInnen gewinnen können und insgesamt über 60 Aktivitäten, Projekte und Maßnahmen initiieren, durchführen und/ oder begleiten können.




Projekt:Bündnis gegen Rechts im Kyffhäuserkreis
Themen:Demokratie, Toleranz, Extremismus, Antisemitismus
Adresse:Ferdinand-Schlufter-Straße 48
99706 Sondershausen
Ansprechpartner/-in:Cornelia Naumann, Christiane Zyber, Mandy Reiß
E-Mail:kjr.naumann@gmx.de
Telefon:03632-701218
Internet:http://www.kjr-kyffhaeuserkreis.de/
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