Historikerlabor e.V.

Forschen, Darstellen, Erinnern

Logo der Initiative: Historikerlabor e.V.

„Die Wissenschaft ist der Verstand der Welt, die Kunst ihre Seele.“ Maxim Gorki

Was machen Historiker/-innen in einem Labor? – Sie tun es den Naturwissenschaften gleich und beanspruchen einen geschlossenen Raum für ihre Experimente. Diese Experimente sind erzählte Geschichten, deren Inhalte eng mit den jeweiligen Auftrittsorten verknüpft sind.

Historische Ereignisse werden durch Wissenschaftler/-innen in enger Zusammenarbeit mit Theater-/Kunstschaffenden inszeniert. Historische Akteur/-innen, deren Entscheidungen und Auswirkungen, werden im Kontext der historischen Ereignisse, des gesellschaftlichen Rahmens, durch ein Mikroskop betrachtet. Durch das Theatermikroskop blickt das Publikum konzentriert auf menschliches Handeln, erkennt personelle Verflechtungen und Netzwerke, blickt auf persönliche Handlungsmotivationen. Dieser Detailblick ermöglicht das Verstehen menschlichen Handelns sowie der damit einhergehenden persönlichen Verantwortung. Die Zusammensetzung der jeweiligen Ensembles erfolgt interdisziplinär mit besonderem Fokus auf die Geschichtswissenschaft. Hier treffen Historiker/-innen und Politolog/-innen auf Erziehungswissenschaftler/-innen und Slawist/-innen, Kommunikationswissenschaftler/-innen auf Anthropolog/-innen, treffen Geisteswissenschaftler/-innen auf Kunstschaffende.

Kunst und Wissenschaft treffen als Einheit aufeinander

Mittels eines praxeologischen Ansatzes, verbunden mit der klassischen Quellenkritik in der zeithistorischen Forschung, werden Inhalte und Akteur/-innen für ein Dokumentartheater erforscht und entwickelt. Umgekehrt finden die klassischen Methoden des Dokumentartheaters Anwendung. So entsteht aus Forschung und wissenschaftlichem Diskurs eine Quellenmontage aus zeitgenössischen Briefen, Protokollen, Aktennotizen und Erinnerungen, verortet durch eine Kommentarfunktion, inszeniert durch Regisseur/-in und Dramaturg/-in. Das Publikum wird Zeuge einer Quellenkritik – „live“.

Wer war da und warum?

Das ist die Frage, um die es vordergründig geht. Die Historiker/-innen nehmen z.B. eine Aktennotiz oder ein Protokoll als Grundlage und analysieren es quellenkritisch. Gleichzeitig werden die Biografien und Funktionen historischer Akteur/-innen zum Hauptbestandteil der Inszenierung. Jede Historikerin, jeder Historiker erforscht eine historische Person. Auf diese Art werden Verantwortlichkeiten aufgezeigt, werden Entscheidungsträger/-innen in ihren Entscheidungen und Handlungsmotivationen deutlich sichtbar. Gleichwohl wird das Publikum Zeuge des Forschungsprozesses, indem es einer Quellenkritik „live“ folgt. Im anschließenden Publikumsgespräch können die vorgestellten Inhalte multiperspektivisch diskutiert, weitere Fragen beantwortet werden.

Alles Erzählte ist historisch nachweisbar und wird quellenmäßig belegt. Alles Erzählte ist auf dem jeweiligen Stand der aktuellen Forschung.


Projekt:Historikerlabor e.V.
Themen:Demokratie, Toleranz, Extremismus, Antisemitismus
Adresse:Birkbuschstr. 17
12167 Berlin
Ansprechpartner/-in:Olaf Löschke
E-Mail:kontakt@historikerlabor.de
Internet:www.historikerlabor.de
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