10.12.2013

Jugendliche stärken und fördern – BfDT und KAS bilden engagierte junge Menschen zu Multiplikatoren aus

Auftakt der viergliedrigen Schulung für zivilgesellschaftlich engagierte Jugendliche mit Migrationshintergrund

Logo: Bündnis für Demokratie und Toleranz (BfDT)Logo: Bündnis für Demokratie und Toleranz (BfDT)
Logo: Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS)
Der Weg nach Deutschland führt die meisten Migranten über den Integrationskurs. Doch wie wird man in 645 Stunden Deutscher? Integration in eine zunächst fremde Gesellschaft ist ein schwieriger und komplexer Prozess, der nicht nur diejenigen, die sich integrieren möchten, fordert, sondern auch die Gesellschaft.

In Deutschland gibt es deshalb zahlreiche junge Engagierte mit Migrationshintergrund, die Migranten helfen, sich erfolgreich in Deutschland einzuleben. Ihre Unterstützung nimmt die unterschiedlichsten Formen an: Manche begleiten minderjährige Flüchtlinge bei Behördengängen, unterstützen überforderte Familien oder helfen Mitschülern beim Erlernen der deutschen Sprache. Diese Arbeit ist so wichtig, weil Jugendliche mit Migrationshintergrund am besten wissen, welche Probleme es sind, denen junge Migranten in Deutschland gegenüberstehen. Damit dienen sie vielen Gleichaltrigen nicht nur als Vorbild, sondern setzten auch wichtige Impulse für eine zunehmend tolerantere Gesellschaft. Die gemeinsame Erfahrung der Interkulturalität bietet ihnen das Potential, gerade auch desorientierte Jugendliche zu erreichen, indem diese engagierten jungen Menschen Vertrauen schaffen, das die Grundlage für eine wirkungsvolle und nachhaltige Zusammenarbeit bietet.

Um das ehrenamtliche Engagement dieser Jugendlichen zu würdigen, Austausch zu ermöglichen und ihnen theoretische und praktische Anregungen für ihre weitere Arbeit zu vermitteln, bietet das Bündnis für Demokratie und Toleranz – gegen Extremismus und Gewalt (BfDT) gemeinsam mit der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) eine Multiplikatorenschulung an. Inhaltlich orientiert sich das Seminar an den Fähigkeiten und Kompetenzen der Teilnehmer, um sie konkret bei ihrem integrationsfördernden Projekt weiterzubringen. Die Schulung setzt sich aus vier Modulen zusammen, die verschiedene Aspekte der zivilgesellschaftlichen Arbeit in Workshops, Inputreferaten und Diskussionsrunden beleuchten. Nach einem theoretischen Einstieg in das Thema werden die Teilnehmer in den verbleibenden drei Schulungsmodulen von Experten in die Praxis gelungener Projektarbeit eingeführt. Im zweiten Schulungsblock setzen sie sich mit erfolgreicher Öffentlichkeitsarbeit, insbesondere mit Blick auf Social Media, auseinander: dabei werden sowohl Hintergründe erfolgreicher PR vermittelt, als auch mit kritischem Blick auf die Medienlandschaft Stereotype in der Berichterstattung über Integration untersucht. Als weitere Themen stehen Fundraising und Projektmanagement auf dem Programm, auch hierzu werden die Jugendlichen von Experten angeleitet und können sich wertvolle Erfahrungen aus der Praxis, zum Beispiel zum Thema Zeitmanagement, einholen.

Ziel der insgesamt vier Schulungsmodule zu den Themen Öffentlichkeitsarbeit, Projektmanagement, Vereinsmanagement und Identität ist die Ausbildung und damit Weiterqualifizierung und Professionalisierung der Jugendlichen zu Multiplikatoren der Zivilgesellschaft. Ausgebildet werden insgesamt 30 bis 40 junge Menschen im Alter von 15 bis 21 Jahren. Sie werden von den Kooperationspartnern in einem zweistufigen Verfahren ausgewählt.

Der Auftakt der Multiplikatorenschulung findet Ende März 2012 in der Akademie Eichholz der Konrad-Adenauer-Stiftung im nordrhein-westfälischen Wesseling statt. Thema der Veranstaltung sind Diskussionen rund um den „Identitäts-“Begriff. Auch der Begriff Integration wird von den Jugendlichen unter die Lupe genommen, dabei ist es besonders wichtig, Integration nicht als Zwang, sondern als ein Mehr an Chancen zu begreifen. Die Jugendlichen können eigene Erfahrungen – auch im Umgang mit Stereotypen und Diskriminierung, zum Beispiel aufgrund von Geschlecht und Herkunft– diskutieren.


Kontakt für Rückfragen:

Markus Priesterath
Themenbereichsleiter Extremismus und Antisemitismus
Friedrichstraße 50
10117 Berlin
Tel. 030-254504-463
markus.priesterath@bpb.bund.de