21.11.2013

Als das Blatt sich wendete – Ausstellung zu Birkenwerders Geschichte 1989/1990

Eröffnung am 9. November in der Evangelischen Kirche Birkenwerder

Besucher beim Tag der Eröffnung (Pfennig)Besucher beim Tag der Eröffnung (Pfennig)
Ulrike Poppe bei der Eröffnungsrede (Pfennig)
„Birkenwerder – ein Ort im Grünen“ wirbt die kleine Gemeinde nördlich von Berlin für sich. Doch Birkenwerder ist mehr als nur ein Ferienort für Naturfreunde; Birkenwerder ist auch ein Ort, an dem deutsche Geschichte geschrieben wurde. Zwischen Herbst 1989 und Frühjahr 1990 erlebte auch Birkenwerder mit seinen fast 6000 Einwohnern den Zusammenbruch der DDR, die Öffnung der Mauer und den Neustart in einem vereinten Deutschland.

Birkenwerder ist kein politisches Zentrum, doch die großen politischen Entscheidungen hat die Gemeinde miterlebt: Erste Eindrücke aus Berliner Betrieben sickerten nach und nach in die Gegend, viele spürten schnell, dass die staatliche Propaganda nichts mehr mit ihrer Lebenswelt zu tun hatte. Später kam es zu Versorgungsengpässen, Wohnraummangel, staatlicher Gängelung, Bevormundung und sogar zu einer offensichtlichen Wahlfälschung bei den Kommunalwahlen im Mai 1989. Viele Bewohner brachen kurze Zeit später in den Westen auf, andere blieben in Birkenwerder und traten friedlich für Presse- und Redefreiheit ein. Einige gründeten illegal die Sozialdemokratische Partei (SPD) im nahe gelegenen Schwante mit.

Exemplarisch für viele ostdeutsche Orte präsentiert Birkenwerder nun eine Ausstellung, in der seine Geschichte von der letzten gefälschten Kommunalwahl bis hin zur ersten demokratischen Kommunalwahl 1990 dargestellt wird. Diese Entwicklung wird ab dem 9. November 2011 in der Evangelischen Kirche Birkenwerder nachzuverfolgen sein, unter den Exponaten befinden sich zahlreiche Fotos, Dokumente und niedergeschriebene Zeitzeugenaussagen, die das Leben in der DDR widerspiegeln. An der feierlichen Eröffnung der Ausstellung, bei der Markus Priesterath vom Bündnis für Demokratie und Toleranz (BfDT) die über 200 Gäste auch im Namen des Bündnisses begrüßte, nahmen auch Norbert Hagen, Bürgermeister von Birkenwerder, und Ulrike Poppe, Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur, teil.

Das Bündnis für Demokratie und Toleranz (BfDT) hat die Ausstellung finanziell unterstützt und war auch bei der Eröffnung vertreten. Demokratieförderung gehört seit Jahren zu den Kernthemen des Bündnisses, das mit seiner Arbeit nicht nur demokratische Teilhabe aller Bürger zu fördern und ermöglichen versucht, sondern auch Aufklärung über Diktaturen und Unterdrückung zu seinen Kernthemen zählt.

Die Ausstellung ist noch bis Februar 2012 zu besichtigen. Neben der Dauerausstellung veranstaltet die Evangelische Kirche Birkenwerder weiterführende Informationsabende, die zum Beispiel näher in die wirtschaftlichen Verhältnisse Birkenwerders einführen. Nähere Informationen finden Sie auf der Homepage des Veranstalters. Das Bündnis für Demokratie und Toleranz und die Evangelische Kirche Birkenwerder freuen sich über Ihr Interesse!



Kontakt und Öffnungszeiten:

Evangelische Kirche
Hauptstraße 52
16547 Birkenwerder
Öffnungszeiten: 19. und 20. November, 11-18 Uhr und zu den Sonderveranstaltungen
www.birkenwerder1989.de

Interner LinkHomepage Birkenwerder 1989