10.05.2011

Bewegt was! Freiwilliges Engagement in einer globalen Zivilgesellschaft

Werkstatt-Gespräche zur Zukunft des Ehrenamts in Deutschland und Europa

Logo: AFS Interkulturelle Begegnungen
Vom 6. bis zum 8. Mai 2011 traf sich eine bunte Runde in Frankfurt am Main, denn AFS Interkulturelle Begegnungen hatte zu einer Qualifizierungs- und Vernetzungsveranstaltung eingeladen. Und Mitarbeiter hat AFS viele: 3800 ehrenamtliche Mitglieder zählt der Verein, der in über 60 Ländern der Erde vertreten ist, alleine in Deutschland. 350 davon hatten an diesem Wochenende die Gelegenheit, auf andere Freiwillige zu treffen und sich gemeinsam weiterzubilden und auszutauschen. Das Bündnis für Demokratie und Toleranz unterstützte den AFS e.V. dabei finanziell und inhaltlich.

Welche Bedeutung hat ehrenamtliches und zivilgesellschaftliches Engagement in unserer Gesellschaft? Was können wir tun, um diese zu fördern? Welche Möglichkeiten und Modelle gibt es, um (mehr) gesellschaftliche Partizipation und Mitgestaltung zu erreichen? Das waren nur einige der Fragen, denen sich die Teilnehmer der Veranstaltung „Constanze 2011- Freiwilliges Engagement in einer globalen Zivilgesellschaft“ stellten. Die nationale Schulungsveranstaltung von AFS, die sich an erfahrene AFSer richtete, diente der weiterführenden Qualifizierung. Dazu wurde in zahlreichen Workshops, Gesprächsrunden und Schulungen erst nötiges Hintergrundwissen vermittelt, um dann auf die praktische Arbeit einzugehen. Ziel der Veranstaltung war es, neben der Weiterbildung und Förderung der Initiative und des Verantwortungsbewusstseins der eigenen Mitarbeiter, eine Plattform für die Vernetzung von verschiedenen Akteuren der Zivilgesellschaft zu bieten und damit ehrenamtliches Engagement zu unterstützen. Dabei ging es auch darum, an der Gestaltung einer neuen, weltweit vernetzten Zivilgesellschaft mitzuwirken – denn das Ehrenamt verändert sich und wird im Zuge der Globalisierung neue Strukturen und Formen annehmen. Deshalb war es für die Veranstalter besonders wichtig, neben den deutschen Aktiven auch internationale Partner einzuladen und Informationen über neue Erkenntnisse und gesellschaftliche Trends zu vermitteln. Die Veranstaltung fand hauptsächlich auf Englisch statt.

Für die inhaltliche Arbeit wurde ein weiteres Konzept eingebunden: die Werkstattgespräche, die in zwei Mal 30 Minuten stattfanden. An ihnen nahmen zwischen 50 und 60 Ehrenamtliche teil. Samstagmorgen ging es los: nach einem Inputreferat begaben sich die Teilnehmer an sechs bis acht Tische, je fünf bis sechs Teilnehmer und ein bis zwei Moderatoren teilten sich einen Tisch. Dort wurde je nach Themengebiet gemeinsam diskutiert, zum Beispiel am von BfDT-Mitarbeiterin Serpil Şahin moderierten Tisch über „Chancen und Grenzen zivilgesellschaftlichen Engagements in Deutschland“. Auch hier waren Vertreter von AFS-Partnerländern unter anderem aus Schweden, Polen, Serbien und Norwegen dabei, die mit ihren Erfahrungen die Diskussionsrunden bereicherten. Demzufolge lag es auch im Interesse des BfDT, im Workshop das Augenmerk auf Möglichkeiten der Partizipation und Teilhabe von MigrantInnen zu lenken. Eine stärkere Beteiligung dieser Bevölkerungsgruppen kann auch ein Mittel sein, um das Thema interkulturelle Öffnung und deren praktische Umsetzung anzugehen. Besonders große Institutionen klagen verstärkt über Mitgliederschwund. Menschen mit Migrationshintergrund für ein Ehrenamt zu begeistern, kann ein Weg sein, dem vorzubeugen – dies stellten auch die Teilnehmer des BfDT-Werkstattgesprächs fest.

Besonders Qualifizierung und Weiterbildungsmöglichkeiten sind ein Thema, das auch das BfDT 2011 verstärkt angehen möchte. Wieder einmal hat sich gezeigt, wie viel Nützliches aus Diskussionsrunden entstehen kann. BfDT-Mitarbeiterin Serpil Şahin lobte den hohen Anspruch der Weiterbildungsveranstaltung. „Für das BfDT war es eine wirklich interessante Veranstaltung, in die wir uns auch inhaltlich stark einbringen konnten“, so Şahin.


Interner LinkHomepage AFS Interkulturelle Begegnungen e.V.