20.01.2011

Ausstellung zu Franz Rosenbach im BfDT verlängert!

„Vom Arbeitsplatz abgeholt – als arbeitsscheu abgestempelt“

Ausstellungsplakat "Vom Arbeitsplatz abgeholt – als arbeitsscheu abgestempelt"Ausstellungsplakat "Vom Arbeitsplatz abgeholt – als arbeitsscheu abgestempelt"
Das Bündnis für Demokratie und Toleranz (BfDT) freut sich, die Verlängerung der Ausstellung „Vom Arbeitsplatz abgeholt – als arbeitsscheu abgestempelt“ anzukündigen! Die Ausstellung, die dem Leben des Sinto und Auschwitzüberlebenden Franz Rosenbach nachspürt, wird noch bis Mitte Dezember in der Geschäftstelle des BfDT zu sehen sein. Außerdem ist eine Abschlussveranstaltung geplant, zu der Interessierte, aber auch Freunde und Partner des BfDT herzlich eingeladen sind. Das BfDT würde Sie gern in seinen Räumen direkt am Checkpoint Charlie begrüßen! Über Termin und Ablauf der Veranstaltung werden wir Sie zeitnah informieren.

Die Ausstellung begleitet den Betrachter durch die verschiedenen Stationen des Lebens von Franz Rosenbach, der wegen seiner Zugehörigkeit zur Minderheit der Sinti von den Nationalsozialisten verfolgt wurde. Seine Kindheit und Jugend, die er in der Tschechoslowakei und in Niederösterreich verbracht hatte, endete jäh, als er 1939 aufgrund eines neuen Gesetzes der Nationalsozialisten, das Sinti und Roma den Schulbesuch untersagte, der Schule verwiesen wurde. 1934 wurde er am Arbeitsplatz verhaftet und in ein Polizeigefängnis gebracht. 1944 folgte die Deportation der ganzen Familie nach Auschwitz-Birkenau. Der Jugendliche wurde von seiner Familie getrennt und überlebte Sklavenarbeit, Konzentrationslager und Todesmarsch. Von den 29 Familienangehörigen Rosenbachs starben 21 durch die Hand der Nationalsozialisten.

Auch das Leben Franz Rosenbachs in der Nachkriegszeit, in der er noch immer Vorurteilen und Diskriminierung ausgesetzt war, wird in der Ausstellung eindrucksvoll dokumentiert. Es dauerte Jahrzehnte, bis Franz Rosenbach– von Romani Rose, dem Vorsitzenden des Zentralrats der Sinti und Roma in Deutschland, ermutigt – sich überwand von seinen Erfahrungen in der Öffentlichkeit zu berichten. „Das sind Wunden, die immer wieder aufgehen“, erklärte er im Gespräch mit Birgit Mair vom Nürnberger Institut für sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung (ISFBB), die im Rahmen des Projekts Tacheles! die Ausstellung erstellt hat. „Wenn man nicht daran rühren würde, wäre es vielleicht besser – aber ich kann nicht anders, als davon zu erzählen und zu hoffen, dass so etwas nie mehr passiert.“


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