15.10.2009

„WAHL:LOKAL“ in Berlin am 15. September 2009

Über 300 Jungwähler diskutierten mit ihren Abgeordneten

Foto: Die Kandidaten im Gespräch
Foto: Über 300 Gäste füllten das Haus am Pfefferberg
Foto: Auf dem "Markt der Meinungen" wurde weiter diskutiert
Am 15. September trafen junge Berliner auf nicht alltägliche Gesprächspartner: Beim Jungwählerforum „WAHL:LOKAL“ stellten sich Direktkandidaten aus den Bezirken zur Diskussion mit den Jugendlichen. Die Veranstaltung auf dem Pfefferberg, die von der Beratungsgesellschaft Valentum Kommunikation in Kooperation mit dem Bündnis für Demokratie und Toleranz (BfDT) organisiert wurde, richtete sich vor allem an Erst- und Zweitwähler. Eine Forumsdiskussion sollte ihnen den direkten Austausch mit den Abgeordneten ermöglichen und sie so motivieren, sich intensiv mit Politik und Demokratie auseinanderzusetzen. Auf dem parallel stattfindenden „Markt der Meinungen“ konnten sich die Jungwähler außerdem bei Initiativen und Projekten über viele weitere Aspekte des Themas vertiefend informieren und Möglichkeiten der politischen und gesellschaftlichen Partizipation kennenlernen.

Über 300 Teilnehmer versammelten sich schließlich im Haus 13 am Pfefferberg und füllten Stühle, Bänke und Treppen. Von Politikverdrossenheit war somit nichts zu spüren: Wortreich und interessiert stellten die Jugendlichen die Politiker zur Rede und sprachen viele der Anliegen an, die sie und ihre Lebenswelt betreffen. Als Diskussionsgäste waren Björn Böhning von der SPD und Direktkandidat für Friedrichshain-Kreuzberg, Bundestagsabgeordnete Prof. Monika Grütters von der CDU, der Berliner FDP-Spitzenkandidat Dr. Martin Lindner (MdB), der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag Hans-Christian Ströbele (MdB) und Halina Wawzyniak, stellvertretende Parteivorsitzende von DIE LINKE eingeladen.

Nach einem Grußwort durch Kim Hartmann, der stellvertretenden Leiterin der BfDT-Geschäftsstelle, eröffnete Moderatorin Miriam Schröder vom Tagesspiegel die Debatte mit einer provokanten These: Der Spiegel habe in einer Umfrage herausgefunden, dass 70% der Schüler und Studenten nicht einmal den Wahltermin kennen würden. Diese Behauptung ließen die Teilnehmer nicht auf sich sitzen und konterten ihrerseits, wenn ihre prominenten Gesprächspartner auf Fragen ausweichend antworteten. Über 90 Minuten lang dauerte die spannende Diskussion, in der die unterschiedlichsten Themen angesprochen wurden: Von der strittigen Einführung von flächendeckenden Mindestlöhnen, über den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan und dem Ausstieg aus der Atomenergie bis hin zu der Frage nach dem Sinn der staatlichen Förderung der S-Bahn-Dauerbaustelle in Berlin.

Weiter ging es danach auf dem „Markt der Meinungen". Er diente als Forum, auf dem sich die Teilnehmer und Abgeordneten nach der Diskussion im Plenum wiedertrafen, miteinander ins Gespräch kamen und die Debatten weiterführen konnten. Auf dem Markt waren verschiedene Initiativen vertreten, die mit praxisnaher und kompetenter Information weiterhalfen und so die vorherige Diskussion noch im Nachhinein um viele Aspekte und Sichtweisen bereicherten. Auch Partner des BfDT, einige von ihnen Preisträger des „Aktiv für Demokratie und Toleranz“-Wettbewerbs, waren auf dem Markt dabei, unter anderem das „Berliner jugendFORUM", der Lesben- und Schwulenverband e.V., Contra e.V., „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" und Emily Büning, die Jugenddelegierte der UN-Generalversammlung 2009. Durch die Bandbreite der sich präsentierenden Projekte und Initiativen erlebten die Jugendlichen, wie vielfältig die Möglichkeiten zur aktiven Beteiligung am politischen und gesellschaftlichen Leben sind. Auch in der Evaluation bei den Teilnehmern wurde deutlich, wie sehr diese das Rahmenprogramm schätzten. Kein Wunder, denn es gab schließlich einiges zu entdecken! Der Landeswahlleiter berichtete über seine Arbeit und hatte sogar eine echte Wahlkabine aufgebaut, beim Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) konnten die Jugendlichen herausfinden, welche der Parteien am besten ihre Meinung widerspiegelt. Live von der Veranstaltung wurde auch in das ZDF-Wahlstudio gesendet.

„WAHL:LOKAL“ in Berlin war einer von insgesamt drei Terminen in ganz Deutschland. Bei allen Jungwählerforen war der Andrang groß, das politische Interesse und die Diskussionsbereitschaft der Jugendlichen sehr erfreulich. Das Konzept der Veranstalter ist aufgegangen: Unter den Berliner Teilnehmern lag die Wahlbeteiligung bei 93,14%. Davon gaben 21,57% beim Feedback an, durch „WAHL:LOKAL“ zur Bundestagswahl motiviert worden zu sein.


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