17.06.2009
Letzte Preisverleihung im Aktiv-Wettbewerb 2008 in Hamburg am 16.06.09
Aktiv für Demokratie und Toleranz
Die letzte der Preisverleihungenim Rahmen desWettbewerbs "Aktiv für Demokratie und Toleranz" 2008 fandam 16. Juniin Hamburg statt. Gemeinsam mit dem Senat der Freien und Hansestadt Hamburg lud das Bündnis für Demokratie und Toleranz (BfDT) in das Rathaus der Stadt ein. Dort wurden am 16. Juni 2009 sechs Preisträger aus dem Wettbewerb „Aktiv für Demokratie und Toleranz“ 2008 ausgezeichnet. An der Preisverleihung nahm u.a.der Justizsenator der Stadt Hamburg Dr. Till Steffen teil. Die Übergabe der Gewinnerurkunden übernahm Parlamentarische Staatssekretärin a.D. und BfDT-Beiratsmitglied Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast.Die Preisträger sollten auf der Veranstaltung zum einen für ihren Einsatz geehrt, zum anderen einer breiten Öffentlichkeit, auch über lokale Grenzen hinweg, bekannt gemacht werden. Darüber konnte sich unter anderem der Kulturbrücke Hamburg e.V. freuen, der sich 2008 mit seinem Projekt „SWITCH – in vier Tagen um die Welt“ gegen die anderen Bewerber durchsetzte. Er ermöglicht Kindern eine „kostenlose Weltreise“, indem sie vier Tage lang in Gruppen von vier bis fünf Teilnehmern Familien mit verschiedenen kulturellen Hintergründen besuchen können.
Einen Beitrag für eine tolerante Gesellschaft leistet auch der Turn- und Sportbund der Hansestadt Lübeck e.V. mit seinem Projekt „Sport gegen Gewalt, Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit“. Es richtet sich vor allem an bereits auffällige Jugendliche und findet in sozialen Brennpunkten statt. Der Verein bringt verschiedene Streetsportarten zu den Jugendlichen und erreicht sie so in ihrem direkten Lebensumfeld.
Auch der „Gefangene helfen Jugendlichen“ e.V. (GhJ e.V.) will mit seinem Projekt Santa-Fu besonders gefährdete Jugendliche ansprechen. Schon über 1000 Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren haben das Programm durchlaufen, in dessen Zentrum der Besuch der Jugendvollzugsanstalt Fuhlsbüttel steht. Die Jugendlichen sehen den Gefängnisalltag und kommen mit Insassen ins Gespräch. Sie sollen so präventiv die Folgen einer kriminellen Laufbahn kennen lernen und deren Konsequenzen verdeutlicht bekommen.
„Polyphonie der Kulturen“ ist ein Multimediaprojekt der Rostocker Bürgerinitiative Bunt statt braun e.V., eine Weltmusik-CD und eine interaktive CD-ROM. Bei ihrer Erstellung haben 17 interkulturelle Rostocker Bands sowie sieben Kinder- und Jugendchöre ehrenamtlich mitgearbeitet. Mit ihr soll kulturelle Vielfalt erfahrbar gemacht und der Tendenz der lokalen rechten Szene, sich über Kulturgüter wie CDs zu verbreiten, Einhalt geboten werden.
Ebenfalls aus Rostock ist der „Neue Zeiten“ e.V., der mit seinem gleichnamigen Informationsblatt die Integration fördern möchte. Die zweisprachige Zeitung richtet sich an die dortige russischsprachige Bevölkerung und an Russland-Interessierte. Sie vermittelt Informationen darüber, wie das Leben in Deutschland funktioniert und hilft beim Erlernen der deutschen Sprache und Gesetze. Gefördert wird gleichzeitig die gegenseitige Akzeptanz, interkulturelle Verständigung sowie das Entdecken von Gemeinsamkeiten.
Einem relativ neuen Gewaltphänomen unter Jugendlichen widmen sich der Verein für Jugend und Kulturarbeit im Kreis Segeberg e.V. und die Jugendbildungsstätte „Mühle“ mit ihrem Projekt „Handy Scouts“. Das so genannte „Happy Slapping“, bei dem spontane Gewaltakte mit dem Handy gefilmt und online gestellt werden, tritt leider immer häufiger auf Schulhöfen auf. Die beiden Träger haben deshalb das medienpädagogische Peer Projekt „Handy Scouts“ entwickelt. Dabei haben insgesamt knapp 50 Schüler gelernt, pädagogische Angebote für jüngere Mitschüler zu entwickeln und mit ihnen durchzuführen, um über die Folgen von Handy-Missbrauch zu informieren und damit weiteren Vorfällen vorzubeugen.
Die Preisträger konnten sich auch über Geldpreise im Wert von 2000 bis 5000 Euro freuen. Durch die öffentlichkeitswirksame Veranstaltung möchte das BfDT auch andere Projekte und Initiativen anregen, sich nach dem Best-Practice-Gedanken an den vorbildlichen Projekten zu orientieren und sich in ihrem Umfeld für eine offene und friedliche Gesellschaft stark zu machen.
Aktiv für Demokratie und Toleranz