Shalom Rollberg


„Hallo, Herr Weizman“, rufen kichernd zwei Mädchen, deren Eltern aus dem Libanon kommen und die jeden Mittwoch im Englischkurs sitzen. „Der ist aus Israel“, lassen sie ihre Freundinnen wissen, „aber trotzdem okay“. Seit 2012 engagiert sich MORUS 14 im Rollbergviertel des Berliner Bezirks Neukölln mit seinem Projekt „Shalom Rollberg“.

Die Idee ist es, durch alltägliche Begegnungen und gemeinsame Aktivitäten von Juden und mehrheitlich muslimischen Kindern und Jugendlichen Vorurteile abzubauen und tragfähige Beziehungen über Religionen und Kulturen hinweg entstehen zu lassen.

Das Rollbergviertel gilt als besonderer sozialer Brennpunkt: 45% der Bevölkerung sind abhängig von Transferleistungen. Das Bildungsniveau ist äußerst niedrig und die Schulabbrecherquote liegt mit ca. 20% weit über dem Berliner Durchschnitt von 9,7%.

Im Kiez nutzen die Jugendlichen regelmäßig „du Jude“ als Schimpfwort, sind in ihrem Leben aber noch nie wissentlich einem Juden begegnet. Sie wissen erschreckend wenig über die eigene Religion und erst recht über das Judentum, operieren jedoch durchaus mit antisemitischen Stereotypen.

„Shalom Rollberg“ ermöglicht persönliche Begegnungen auf Augenhöhe im Sinne des „alltäglichen Beispiels“: jüdische Alt- und Neuberliner:innen engagieren sich bei „Shalom Rollberg“ als ehrenamtliche Mentor:innen und treffen sich wöchentlich mit ihren meist arabischstämmigen Schützlingen, helfen ihnen bei den Hausaufgaben oder unternehmen etwas gemeinsam mit ihnen. Darüber hinaus bieten jüdische Gruppenleiter:innen beispielsweise Englisch-, Kunst- oder Kung Fu-Kurse an. Und schließlich ist „Shalom Rollberg“ Partner von PRiiL (Projekt der Regenbogenschule für interreligiöses und interkulturelles Lernen), in dem der Projektleiter den vierten Klassen der örtlichen Grundschule von jüdischen Traditionen, Festen etc. erzählt und am Ende gemeinsam mit den Kindern eine Synagoge besucht.

Mit dem Projekt erreichen wir 150 Kinder im Jahr. Im Moment engagieren sich 15 jüdische Ehrenamtliche aus vier Berliner Bezirken bei „Shalom Rollberg“.

Preisträger im Wettbewerb „Aktiv für Demokratie und Toleranz“ 2015, Preisgeld: 5000 €

Audiopodcast über das Projekt: Shalom Rollberg


Themen:Toleranz
Projektträger:Förderverein Gemeinschaftshaus MORUS 14 e.V.
Adresse:Werbellinstraße 41
12053 Berlin
Ansprechpartner/-in:Herr Yonatan Weizman
E-Mail:shalom-rollberg@morus14.de
Telefon:030 68 08 61 10
Internet:www.morus14.de
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