18.03.2010

Ausstellung „Kicker, Kämpfer und Legenden“

Ab 25. Februar 2010 in der Geschäftsstelle des BfDT

Plakat: Kicker, Kämpfer und Legenden
Fußball ist der Lieblingssport der Deutschen. Wenige wissen jedoch, dass ihm eine wichtige Tradition fast vollständig verloren gegangen ist: Die der zahlreichen jüdischen Fußballer, Trainer, Journalisten und Funktionäre, die den Fußball populär und zu dem gemacht haben, was er heute ist. Die Ausstellung „Kicker, Kämpfer und Legenden“ widmet sich diesem vergessenen Bereich und bringt die Fußballstars von einst zurück auf den Platz. Ab dem 25. Februar 2010 wird sie in der Geschäftsstelle des Bündnisses für Demokratie und Toleranz (BfDT) in Berlin zu sehen sein und löst damit die vorherige Ausstellung „Namen statt Nummern“ ab.

“Kicker, Kämpfer und Legenden“ zeichnet die Karrieren und Lebenswege der großen Männer des jüdisch-deutschen Fußballs nach. So zum Beispiel die von Kurt Landauer, dem jüdischen Präsidenten und dem jüdischen Trainer Richard „Little“ Dombi des FC Bayern München. Als sie 1932 zum ersten Mal den deutschen Meistertitel für ihren Verein errangen, wurden sie wie Helden gefeiert. Nur ein Jahr später endete ihre Karriere schlagartig: Die Nationalsozialisten veranlassten, dass jüdische Sportler, Trainer und Funktionäre aus den Vereinen ausgeschlossen wurden. Walther Bensemann, der 1900 die ersten internationalen Spiele organisiert, bei der Gründung des DFB mitgewirkt und die Fußballzeitschrift „Der Kicker“ ins Leben gerufen hatte, wanderte daraufhin in die Schweiz aus. Ihr Schicksal teilten alle Juden in Deutschland, nicht nur Berufssportler, mit ihnen: Bis November 1938 durften Juden nur noch in jüdischen Vereinen spielen. Danach wurden alle Sportaktivitäten für sie verboten.
Unvergleichlich deutlich macht die Ausstellung die Mechanismen der planvollen Ausgrenzung bestimmter Bevölkerungsgruppen unter dem NS-Regime. “Kicker, Kämpfer und Legenden“ erweckt ein Bild der Geschichte des Fußballs zum Leben und regt gleichzeitig zur Auseinandersetzung mit dem dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte an. Die Ausstellung leistet damit nicht nur einen Beitrag zur Erinnerung und Würdigung legendärer Fußballikonen, die so ihren verdienten Platz in der Historie einnehmen. Sie führt auch den Nationalsozialismus in seinem falsch verstandenen Deutschtum und seiner Absurdität vor.

Ursprünglich vom Centrum Judaicum in Auftrag gegeben, gibt es mittlerweile eine zweite Ausführung von “Kicker, Kämpfer und Legenden“, die im Besitz der Evangelischen Versöhnungskirche (KZ-Gedenkstätte Dachau) ist. Beide befinden sich zur Zeit als Wanderausstellungen auf einer Rundreise durch ganz Deutschland. In der Geschäftstelle des BfDT wird “Kicker, Kämpfer und Legenden“ bis 31. Mai 2010 zu sehen sein.

Besucher der Ausstellung sind gern willkommen! Die Besichtigungszeiten sind von Montag bis Donnerstag von 10-17 Uhr, Freitag von 10-15 Uhr. Der Eintritt ist kostenlos. Für eine vorherige telefonische Anmeldung wäre die BfDT-Geschäftsstelle dankbar.


Kontakt und weitere Informationen


Bündnis für Demokratie und Toleranz
Andrea Repkow
Friedrichstr. 50
10117 Berlin

Tel.: 030/23 63 408 – 18
Fax: 030/23 63 408 - 88
E-Mail: repkow@bfdt.de


Interner LinkEvangelische Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau
Interner LinkKZ-Gedenkstätte Dachau
Download-IconInfo-Heft zur Ausstellung "Kicker, Kämpfer und Legenden"