18.09.2009

Jewish Film Festival Berlin on Tour

Im Leipziger Passage Kino vom 13. bis 16. September 2009

Logo: 15. Jewish Film FestivalLogo: 15. Jewish Film Festival
Foto: "The Beetle" (Produktion)Foto: "The Beetle" (Produktion)
Foto: "Arranged" (Produktion)Foto: "Arranged" (Produktion)
Das „Jewish Film Festival Berlin“ (JFFB) hat es sich zur Aufgabe gemacht, internationalen jüdischen Film bekannt zu machen. Seit 1995 fördert es jüdische Filmemacher und präsentiert ihre Werke auf dem jährlichen Festival in Berlin. 2009 lässt das JFFB seine Stadtgrenzen hinter sich und geht auf Tour durch ganz Deutschland. Das Bündnis für Demokratie und Toleranz (BfDT) unterstützt die diesjährige bundesweite Tour. Die Auftaktveranstaltung fand vom 5.7. - 8.7.2009 in Nürnberg statt. Die nächste Station ist das Passage Kino in Leipzig, das die Filme des „15. Jewish Film Festival Berlin“ vom 13. bis 16. September zeigen wird.

Zur Eröffnung des Filmfestivals zeigt das Passage Kino am 13. September um 20 Uhr die humoristische Dokumentation „The Beetle“ von Yishai Orian. Verpackt in der Geschichte des Kultautos erfährt der Zuschauer von den Freuden und Leiden eines jungen Israelis, der zwischen der Freiheit seiner Jugend und dem Erwachsenwerden steht. Sein letzter ungebundener Roadtrip von Israel nach Jordanien steht auch symbolhaft für verschiedene Sichtweisen und Lebensentwürfe und beschreibt treffend und mit einem Augenzwinkern die Realität der israelisch-arabischen Nachbarschaft. Die Leiterin des Jewish Film Festivals in Berlin Nicola Galliner wird anwesend sein und einführend zu den Filmen sprechen.

An den nächsten Tagen geht es jeweils 17.30 Uhr mit einem Film des diesjährigen JFFB weiter. Am 14. September wird der WDR – Film „Menschliches Versagen“ gezeigt. In ihm untersucht der vielfach preisgekrönte Autor und Regisseur Michael Verhoeven, in welchem Ausmaß die zivile Bevölkerung in Nazi-Deutschland zum Profiteur der systematischen Beraubung der Juden in Deutschland und in den besetzten Ländern geworden ist. Am nächsten Tag kommt „Yolki Palki“ zur Aufführung, der sich auf die Spuren der in den 90er Jahren nach Israel eingewanderten russischen Juden begibt. Heute machen sie zwar fast 20% der israelischen Gesamtbevölkerung aus, befinden sich aber nach wie vor auf der Identitätssuche im Zwiespalt zwischen Selbstbehauptung und Assimilation. Zum Finale des Festivals am 16. September zeigt das Passage Kino den Film „Arranged“. „Arranged“ konzentriert sich auf die Freundschaft zwischen einer orthodox jüdischen Frau und einer Muslimin. Beide begegnen sich als junge Lehrerinnen an einer Public School in Brooklyn. Sie verbindet mehr, als sie anfänglich erwarten – auch weil beide den Prozess arrangierter Ehen durchlaufen.

Das Festival ist ein Forum für den neuen jüdischen Film und möchte gerade die Arbeiten jüdischer Nachwuchskünstler einem breiten Publikum zugänglich machen. Die Filme greifen den jüdischen Alltag, Kultur und Tradition auf. Durch den intimen Einblick in die Lebenswelt der Filmemacher und ihrer Protagonisten vermitteln sie ein Gefühl für jüdische Themen fernab von Klischees und Stereotype. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag, die realistische Wahrnehmung jüdischer Kultur in der heutigen Gesellschaft zu stärken. Immer noch vorhandene antisemitische Vorurteile können dadurch abgebaut und in ihrer Überkommenheit entlarvt werden. Mit der Unterstützung des Filmfestivals möchte das BfDT auch die Auseinandersetzung mit der Geschichte und den Verbrechen desNationalsozialismus durch künstlerische Mittel fördern und für mehr interkulturelles Verständnis eintreten.


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