25.05.2016
Auszeichnung zum Botschafter für Demokratie und Toleranz für Gjulner Sejdi
Herr Gjulner Sejdi setzt sich in besonderem Maße gegen Antiziganismus und für die Rechte von Roma ein. Selbst gebürtiger Rom kam er 1991 infolge des Jugoslawienkriegs nach Deutschland.Von 1995 bis 1996 engagierte er sich aktiv im Projekt „Felsenblume e.V.“, ein interkultureller Verein, der als Beratungsstelle für Migrant/-innen in Leipzig fungierte. Weiterhin beteiligte er sich maßgeblich an der Fotografie-Ausstellung „Miro Sumnal – Meine Welt – Bilder aus dem Romaleben“. Hierfür fotografierten Roma-Jugendliche aus Danzig (Polen), Skopje (Mazedonien) und Leipzig ihren Alltag mit Einwegkameras. Die Bilder der Jugendlichen wurden 2008 und 2009 in Skopje und Danzig und 2014 in Leipzig ausgestellt. Ziel des Projektes war es, den Schüler/-innen die Möglichkeit zu geben, sich und ihr Leben zu präsentieren und sich selbst über ihre Fähigkeiten bewusst zu werden.
Zwischen 2010 und 2011 realisierte Herr Sejdi die Inszenierung und Übersetzung des Theaterstückes „Manglaripe – Der Heiratsantrag“ in Romanes und Mazedonisch.
Im Dezember 2013 wurde auf die Initiative von Herrn Sejdi der Verein „Romano Sumnal e.V. – Verein für Kulturvermittlung und politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Romaaktivismus“ in Leipzig gegründet. Der Verein ist die einzige Selbstorganisation von Roma im mitteldeutschen Raum. Er setzt sich für die Rechte von Roma ein, macht Lobbyarbeit für diese Bevölkerungsgruppe und fungiert als Ansprechpartner für die Belange von Roma in Mitteldeutschland. Wenige Monate nach der Gründung veranstaltete der Verein im April 2014 eine Podiumsdiskussion „Roma in Europa – gestern, heute und morgen“, bei der Herr Sejdi für den Verein im Podium sprach. Ebenso beteiligte sich der Verein um Herrn Sejdi 2014 und 2015 an den „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ in Leipzig. Bei den verschiedenen Veranstaltungen brachte Herr Sejdi seine Kenntnisse unter anderem als Referent ein.
Weiterhin liegt ein Schwerpunkt seiner Arbeit auf der Integration neu angekommener Romafamilien in Deutschland. Er begleitet sie zu diversen Terminen und hilft bei der Eingewöhnung in der neuen Umgebung. Auch bietet Herr Sejdi Infoveranstaltungen in Schulen und anderen Einrichtungen an und versucht aufzuklären und zu vermitteln.
Aktuell ist Herr Sejdi im Projekt „RomaRespekt – Lokalrecherchen und Empowerment“ der Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen e.V. engagiert.
Für seinen jahrelangen Einsatz zeichnet das Bündnis für Demokratie und Toleranz – gegen Extremismus und Gewalt (BfDT) Herrn Gjulner Sejdi als Botschafter für Demokratie und Toleranz aus.
Den Vorstellungsfilm des Botschafters für Demokratie und Toleranz 2016 Gjulner Sejdi finden Sie hier: