29.06.2012
Festakt/ Auszeichnung "Botschafter" 2012
Das sind die Preisträgerinnen und Preisträger
Zum Höhepunkt der Festaktes verliehen Dr. Max Stadler, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin der Justiz, und Dr. Christoph Bergner, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister des Inneren, die Auszeichnungen "Botschafter für Demokratie und Toleranz 2012". Insgesamt fünf Botschafter zeichnete das Bündnis für Demokratie und Toleranz - gegen Extremismus und Gewalt (BfDT) 2012 aus: Es ehrt damit Einzelpersonen und Initiativen, die in herausragender Weise die Werte des Grundgesetzes täglich leben und umsetzen. Dotiert ist der Preis mit jeweils 5000 Euro. Jeder Preisträger wurde mit einem kurzen Video vorgestellt, danach überreichten die BfDT-Beiratsmitglieder Dr. Max Stadler und Dr. Christoph Bergner die Urkunden. Folgende Botschafter und Botschafterinnen wurden von ihnen ausgezeichnet:Dr. Barbara John
In aller Bescheidenheit ist Prof. Barbara John der Meinung, dass sie den Preis nicht verdient: "Es muss einfach zugepackt werden. Das ist doch eine Selbstverständlichkeit. Das erwarte ich auch eigentlich von allen", so die Ombudsfrau für die Hinterbliebenen der Opfer des Neonazi-Terrors des "Nationalsozialistischen Untergrundes" (NSU). Bereits in den 80er Jahren engagierte sich die gebürtige Berlinerin als Ausländerbeauftragte des Berliner Senats, heute ist sie Mitglied verschiedener zivilgesellschaftlicher Einrichtungen und Gremien, unter anderem Vorstabdsvorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverband Berlin. Die Auszeichnung nimmt sie auch stellvertretend für alle Hinterbliebenen der NSU-Opfer an. "Das sind für mich die wahren Helden", so John. Das BfDT gratuliert ganz herzlich zu der Auszeichnung.

Esther Bejarano
"Ein bewegender Moment" war es für die Laudatoren Dr. Christoph Bergner, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister des Inneren, und Dr. Max Stadler, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin der Justiz, Esther Bejarano für ihren lebenslangen Einsatz auszuzeichnen. Bejarano überlebte das Konzentrationslager Auschwitz, da sie im Mädchenorchester von Auschwitz spielte. Dieses spielte am Eingang des Lagers, wenn neue Züge eintrafen. "Bis heute sehe ich diese Bilder vor mir", sagt Esther Bejarano, die seit Jahren als Mitbegründerin und Vorsitzende des Auschwitzkomitees ihre Erfahrungen an Jugendliche weitergibt. Noch heute singt und tanzt sie trotz hohem Alter mit den Mitgliedern des Komitees auf der Bühne: "Das ist für mich 'ne tolle Sache, dass ich zusammen mit jungen Leuten etwas bewegen kann. Ich bin sehr zuversichtlich, dass diese jungen Menschen das weiterführen, was wir ihnen gegeben haben.", so Bejarano. Einen herzlichen Glückwunsch zum Titel "Botschafter für Demokratie und Toleranz 2012"!

Eberhard "Eddy" Münch
"Ich glaube, wir können ein wenig die Gesellschaft verändern mit einem fairen Fußball", dessen ist sich Eberhard, genannt Eddy, Münch sicher! Der ehrenamtliche Beauftragte für gesellschaftliche Entwicklung im Vorstand des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes (SHFV) hat mit "Schleswig-Holstein kickt fair" ein Konzept entwickelt, mit dem der Diskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt in den Stadion vorbeugen will. Für ihn und sein Projekt ist klar: Beim Fußball und auch in der gesamten Gesellschaft kommt es weder auf Herkunft noch Hautfarbe an, sondern darauf, ein gutes Team zu sein und das Tor zu treffen! Das BfDT gratuliert zum sportlichen Einsatz für Demokratie und Toleranz.

Bündnis für Demokratie und Toleranz der Zwickauer Region
"Zwickauer Terrorzelle" – seit Monaten steht dieser Begriff für menschenverachtende Gewalt und Intoleranz. Die Stadt Zwickau hat dadurch hart mit ihrem Image zu kämpfen. Dabei ist Zwickau tolerant und voller zivilgesellschaftlichem Engagement! Ein beispielhaftes Vorbild dafür ist das "Bündnis für Demokratie und Toleranz der Zwickauer Region", das sich seit Jahrzehnten unter anderem gegen Rechtsextremismus im Kreis stark macht. Rainer Eichhorn, Sabine Hietzke und Mario Zenner nahmen den Preis für das gesamte Bündnis entgegen – das BfDT sagt "herzlichen Glückwunsch"!

HEROES – gegen Unterdrückung im Namen der Ehre
Die heroes heißen nicht nur so, sie sind auch Helden des Alltags. In dem Projekt "HeROeS – gegen Unterdrückung im Namen der Ehre" setzten sich Jugendliche aus unterschiedlichen Kulturen und Herkunftsländern dafür ein, Themen nicht zu tabuisieren, sondern anzusprechen. Dabei wird auch Unangenehmes nicht gescheut: Ehrenmord, Gleichberechtigung, Gewalt – das alles diskutieren die Jugendlichen und tragen es dann als Multiplikatoren an Schulen. Auch diesen Botschafterinnen und Botschaftern für Demokratie und Toleranz gratuliert das BfDT auf diesem Wege noch einmal ganz herzlich und wünscht alles Gute für die weitere Arbeit.
