09.01.2014
Preisverleihung im Wettbewerb „Aktiv für Demokratie und Toleranz“ 2012 in Oldenburg
Sechs Projekte aus Niedersachsen wurden geehrt
Die erste Preisverleihung des Wettbewerbes "Aktiv für Demokratie und Toleranz" 2012 fand am 25. März 2013 in der Stadt Oldenburg statt: Dort wurden sechs Projekte aus Niedersachsen geehrt. Gemeinsam mit dem Oberbürgermeister der Stadt, Prof. Dr. Gerd Schwandner, zeichneten Uta Leichsenring, Mitglied im Beirat des BfDT, und Cornelia Schmitz, stellvertretende Leiterin der Geschäftsstelle des BfDT, die Preisträger in einer öffentlichen Preisverleihung im Rathaus Oldenburg aus und würdigten ihr Engagemen. Die Atmosphäre war sehr schön, obwohl die Preisträger teilweise etwas nervös waren, weil sie mehrere Interviews geben mussten. Die einzelnen Projekte wurden vorgestellt und das Netzwerk Südheide wurde mit einer eindrucksvollen Rede beschrieben, in der dazu aufgerufen wurde, sich aktiv zu engagieren um die Gesellschaft zu stärken. Diese Aussage fand volle Zustimmung bei allen Gästen und wurde mit einem langen Applaus gewürdigt. Der musikalische Akt untermalte die Stimmung mit drei Liedern.Die Veranstaltung fand im großen Sitzungssaal des Rathauses (Markt 1, 26105 Oldenburg) am 25. März von 16.00 Uhr bis 17.30 Uhr statt.
344 Vereine und Initiativen haben sich im Jahr 2012 beim Bündnis für Demokratie und Toleranz – gegen Extremismus und Gewalt (BfDT) im Wettbewerb „Aktiv für Demokratie und Toleranz“ beworben. Sie alle hofften auf Preisgelder zwischen 2.000 Euro und 5.000 Euro und auf eine offizielle Ehrung im Jahr 2013.
Nach einem intensiven Auswertungsprozess hat der Beirat des BfDT in seiner November-Sitzung die Preisträger der 12. Ausschreibungsrunde ausgewählt: Insgesamt 66 Preisträger werden im Jahr 2013 in offiziellen Preisverleihungen, die in Kooperation mit Städten und Gemeinden in ganz Deutschland stattfinden, geehrt und ausgezeichnet.
Folgende Projekte wurden ausgezeichnet:

Politik zum Anfassen e. V., Hannover
Im Projekt „Pimp your town“ des Politik zum Anfassen e.V. schlüpfen bis zu 120 Schüler/-innen in Hannover in die Rolle von Ratsmitgliedern. Analog zur Ratsarbeit entwickeln sie Ideen und Anträge, diskutieren diese miteinander und beschließen sie an einem großen Planspieltag im Rathaus. Dabei haben sie Ratsmitglieder aus der Kommunalpolitik als Paten an ihrer Seite, die Sitzungen werden von echten Ausschussvorsitzenden und dem Ratsvorsitzenden geleitet. Die Resultate des Planspiels werden als Drucksachen zusammengefasst und dem Rat und den Ausschüssen zur Beratung und Entscheidung vorgelegt. Dieses Projekt wurde mit 2.000.- € ausgezeichnet.

Integration e.V., Oldenburg
Der Afrika Cup wurde seit 2006 vom Verein Integration e.V. organisiert. An drei Turniertagen wurde ein buntes Rahmenprogramm sowie ein Kinder-Fußballturnier mit Mitmach-Angeboten, Info-Ständen und künstlerischen Darbietungen angeboten. So sollte aus dem Fußballturnier ein internationales Fest entstehen. Neben den afrikanischen Teams waren regelmäßig auch Mannschaften aus der Oldenburger Fußballszene dabei. Insbesondere wurden bei dem Turnier Asylbewerber/-innen aus der Flüchtlingseinrichtung Kloster Blankenburg einbezogen. Dieses Projekt wurde mit 2.000,- € ausgezeichnet.

Präventionsrat Stadt Wildeshausen
Der Präventionsrat Wildeshausen hat 2009 den Arbeitskreis "Für Demokratie und Toleranz" gegründet. Die 15 Mitglieder arbeiten überwiegend ehrenamtlich in einzelnen Arbeitsgruppen zusammen und realisieren seither verschiedene Teilprojekte zur Aufarbeitung der NS-Vergangenheit, Aufklärung über Rechtsextremismus im ländlichen Raum und zur Integrationsarbeit in der Region. So wurde zum Beispiel 2012 das Theaterprojekt „Der Kick“ durchgeführt; hier wurde das Schauspielkollektiv Lüneburg eingeladen, das in mehren Schulklassen ein Theaterstück zum Thema Rechtsextremismus aufführte. Mit dem Theaterstück wurden 250 Schülerinnen und Schüler auf die Gefahren von Rechtsradikalismus aufmerksam gemacht. Dieses Projekt wurde mit 2.000,- € ausgezeichnet.

Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus, Fassberg
Das Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus wurde 2009 von verschiedenen Einzelpersonen und Bündnispartnern gegründet. Anlass war die Besetzung des Hotels Gerhus in Fassberg durch Neonazis um den Anwalt J. Rieger. Die Zielsetzung liegt nun bei der Verhinderung der vielen Nazi-Treffen auf dem Hof Nahtz bei Eschede. Dort trifft sich die niedersächsische und norddeutsche Neonazi-Elite, um Aktionen zu planen, Verbindungen zu festigen und "rechte Erlebniswelten" für Jugendliche zu schaffen. Die Demonstrationen des Netzwerks Südheide machen diese Treffen öffentlich und fördern den Widerstand und die Mobilisierung gegen Rechts. Darüber hinaus fördert das Netzwerk die Bildungsarbeit in Schulen und Jugendeinrichtungen zum Thema rechtsextreme Gewalt und stellt dafür eine Ausstellungsinstallation bereit, die über die Opfer von rechter Gewalt aufklären soll. Dieses Projekt wurde mit 2.000,- € ausgezeichnet.

Deutsche Jugend In Europa, Kreisverband Hannover Stadt e. V.
Das Projekt „NA?nnover - Spielstadt“ von der Deutschen Jugend in Europa, Kreisverband Hannover Stadt e.V. wurde 2005 als partizipatives Ferienangebot für Kinder und Jugendliche ins Leben gerufen. Die jährlich stattfindende fünftägige Spielstadt „NA?nnover“ richtet sich an Mädchen und Jungen im Alter von acht bis 14 Jahren, unterschiedlicher nationaler und sozialer Herkunft und erfährt wachsenden Zulauf. 2012 öffnete die Spielstadt vom 27. bis 31. August ihre Tore. Bei dem offenen Angebot werden die Kinder Bürgerinnen und Bürger ihrer eigenen Stadt. Ob im Restaurant, Theater, Rathaus, Bauhof, Radio, Design-Studio, bei der Zeitung oder im Kunst-Atelier – sie übernehmen Verantwortung in Berufen und politischen Ämtern und tragen aktiv zum Zusammenleben in „NA?nnover“ bei. Eine Besonderheit ist die aktive Beteiligung von „MitTeamern/-innen“, die ab 14 Jahren die jüngeren Teilnehmenden anleiten und den Jugendleitern und Fachkräften zur Seite stehen. Dieses Projekt wurde mit 3.000,- € ausgezeichnet.

Patenschaftsmodell VfB Rot-Weiß 04 Braunschweig
VfB Rot-Weiß 04 Braunschweig e.V.
Der VfB Rot-Weiß 04 aus Braunschweig bietet seit 2000 ein Patenschaftsmodell für sozial benachteiligte Kinder aus Braunschweig an. Externe und interne Paten übernehmen dabei bis heute den Jahresbeitrag in Höhe von 72 Euro für ein Kind oder Jugendlichen aus sozial benachteiligten Familien. Im Stadtteil Westliches Ringgebiet, in dem der Verein beheimatet ist, lebt fast jedes zweite Kind von Hartz IV. Zur Zeit werden 80 Kinder mit dem Patenschaftsmodell unterstützt. Im Juli 2008 startete beim VfB Rot-Weiß das Modellprojekt „Lebenschancen durch Sport“. Hierbei wurde Kindern aus sozial benachteiligten Familien die Teilhabe am Sport ermöglicht. Dieses Projekt wurde mit 4.000,- € ausgezeichnet.