28.11.2013
„Ich engagiere mich für andere, weil man für mich da war“
Festliche Preisverleihungen in Bamberg und Bremen im März 2011
Die zwei Preisverleihungen in Bamberg am 3. März und in Bremen am 7. März 2011 zeigten nicht nur die thematische Vielfalt und Lebendigkeit der Preisträger im Wettbewerb „Aktiv für Demokratie und Toleranz" 2010, sondern auch den regionalen Aktionsradius des Bündnisses und seines Beirats.Bundesweit richtet das BfDT für seine Preisträger in Zusammenarbeit mit Rathäusern oder Staatskanzleien in ganz Deutschland die festlichen und öffentlichen Preisverleihungen aus. Mitglieder des BfDT-Beirats würdigen die Gewinner im Anschluss an ein kurzes Gespräch, in dem das Projekt vorgestellt wird, mit einer Laudatio und übergeben ihnen ihre Urkunden.
Preisverleihung in Bamberg
Am 3. März 2011 war das imposante Bistumshaus St. Otto in Bamberg Schauplatz der Urkundenverleihung an sieben bayerische von insgesamt 80 bundesweiten Preisträgern. Zunächst begrüßte der Oberbürgermeister der Stadt Bamberg, Andreas Starke, die rund 100 anwesenden Gäste und beglückwünschte die durch das Bündnis ausgezeichneten Preisträger. Jenem Glückwunsch konnte sich anschließend selbstverständlich auch der Geschäftsführer des BfDT, Dr. Gregor Rosenthal anschließen. Er skizzierte in kurzen Worten die Arbeitsschwerpunkte des Bündnisses und warf dabei vor allem einen Blick auf die Arbeit in der Region.
Laudator und auszeichnendes Mitglied des BfDT-Beirats war der Parlamentarische Staatssekretär bei der Bundesministerin der Justiz, Dr. Max Stadler. Wie im vergangenen Jahr in Burghausen fand er nicht nur anerkennende und persönliche Worte für jeden der sieben Preisträger, sondern verstand es auch die Inhalte und Themenschwerpunkte der Projekte in einen aktuellen Zusammenhang zu bringen. Viele der Preisträger aus München, Nürnberg, Augsburg, Würzburg und natürlich Bamberg engagieren sich seit Jahren erfolgreich in der Anti-Rassismus-Arbeit und Flüchtlingshilfe. So berichtete zum Beispiel Sabine Böhlau, Projektleiterin bei Refugio München, dass sie der Nachfrage nach Patenschaft für Flüchtlinge kaum gerecht werden können und Ali Bencibara von „Nürnberg International" erzählte von der Arbeit seines Vereins, die nicht nur in die Mehrheitsgesellschaft hinein wirkt, sondern die einzelnen Migrantenorganisationen in Nürnberg näher zusammen bringen will.
Neben „Refugio München" und dem Projekt „Nürnberg International" wurden die folgenden Projekte für ihr herausragendes und vorbildliches Engagement in Bamberg ausgezeichnet:
- Brücke - KÖPRÜ. Begegnung von Christen und Muslime Projekt „Sterne - Yildizlar: deutsch-türkische Eltern-Kind-Gruppe"
- Refugio München Projekt „Welcome. Bürgerschaftliches Engagement für Flüchtlinge in München"
- Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Nürnberg e.V. Projekt „Gemeinsam Barrieren überwinden - Chancen schaffen!"
- Bund der Deutschen Katholischen Jugend - Diözesanverband Bamberg Projekt „Acht.Acht"
- Show Racism the Red Card, Deutschland e.V., Augsburg Projekt „Zeig Rassismus die rote Karte!"
- Asylarbeitskreis der Katholischen Hochschulgemeinde Würzburg Projekt „Gemeinschaftsunterkunft - Theatergruppe"
- Power-Child e.V., München Projekt „NEIN heißt NEIN"
Preisverleihung in Bremen
Menschen zusammenbringen, gemeinsam etwas zu gestalten und zu bewegen ist auch das Ziel der sechs Gewinner im Aktiv-Wettbewerb aus Bremen und Niedersachsen, die am 7. März 2011 im Bremer Rathaus feierlich ausgezeichnet wurden.
Die festliche und ehrwürdige Kulisse und das sonnige Winterwetter hätten nicht besser zu der guten Laune der rund 100 Gäste an diesem Montagnachmittag passen können. Viele von ihnen waren junge Menschen, die entweder selbst auf der Bühne im Festsaal des Bremer Rathauses die Urkunde entgegen nahmen oder mit ihren Mitstreitern fieberten. Die lebhafte Verleihung des Aktiv-Preises wurde durch den Bremer Bürgermeister Jens Böhrnsen mit einem Grußwort eingeleitet. Markus Priesterath, stellvertretender Geschäftsführer des BfDT, konnte sich den Worten des Bremer Bürgermeisters zur Dringlichkeit und Notwendigkeit einer starken Demokratie nur anschließen und stellte einige Projekte des Bündnisses vor, die diese starke Demokratie befördern wollen.
Unter Einbeziehung von Frau Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast, Parlamentarische Staatssekretärin a.D. und Mitglied im Beirat des Bündnisses, wurde dann sogleich mit dem ersten Preisträger, dem Internationalen Frauennetz aus Osnabrück, begonnen. Das Frauennetzwerk fotografierte Migrantinnen in ungewöhnlichen Berufen und will damit vor allem auf die schwierige Arbeitsmarktsituation für Frauen aus anderen Herkunftsländern hinweisen. Als sechstes Projekt stellte sich last but not least die Johanniter-Unfall-Hilfe aus Wittmund vor, die für ihr „Soziales Lernstudio" ausgezeichnet wurden. In diesem engagieren sich rund 20 junge Menschen im Alter von 12 bis 20 Jahren für Kinder und Jugendliche, die zu Teilen aus anderen Herkunftsländern stammen oder denen es in ihrer Region an sinnvoller Freizeitbeschäftigung fehlt. Gemeinsam lernen sie, bestreiten Tanz-Wettbewerbe oder lernen, wie sie sich im Web 2.0 bewegen. Kathrin, eine der jungen Ehrenamtlichen nahm gemeinsam mit dem Sozialpädagogen und Projektleiter Jurij Ils und dem 12-jährigen Jelte die Urkunde entgegen. Sie beschrieb ihre Motivation sich viele Stunden für andere einzusetzen: „Damals bekam ich durch das Soziale Lernstudio viel Unterstützung. Heute möchte ich mein Wissen und meine Fähigkeit an andere weitergeben."
Zu den sechs Preisträgern, die in Bremen für ihr herausragendes und vorbildliches Engagement ausgezeichnet wurden, gehören:
- Initiative Jugendhilfe Bremerhaven e. V. Projekt „Familien im Stadtteil (FiS)"
- Stadt Peine Projekt „Mädchenpartei `Voice` - Ich bestimme mit! und Jungenpartei `Mr. Right` - Ich entscheide mit!"
- Resohelp Hameln Projekt „...und morgen sind sie wieder unsere Nachbarn!"
- Fan-Projekt Bremen e.V. Projekt „Werderfans gegen Diskriminierung"
- Internationales Frauennetz Osnabrück e.V. Projekt „Kalender 2010 - Berufsperspektiven für Frauen im Schinkel"
- Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Projekt „Soziales Lernstudio"
Am 31. März in Minden und am 1. April in Hamburg werden die ersten Preisträger aus Nordrhein-Westfalen und die fünf Hamburger Gewinner-Projekte ausgezeichnet.