16.12.2019

„Einsatz statt Abseits“ – Die Chancen des Fußballs für gesellschaftlichen Zusammenhalt

Rückblick auf die Vernetzungsveranstaltung am 9. Dezember in der OPEL-Arena in Mainz

Die regionale Abendveranstaltung „Einsatz statt Abseits: Vielfalt im Fußball für gesellschaftlichen Zusammenhalt – gegen Ausgrenzung und Rassismus“, die in Kooperation mit der Landeshauptstadt Mainz am 9. Dezember stattfand, bot den Gästen einen Raum für den kritischen Austausch rund um die Themen Diskriminierung und Rassismus im Fußball und die Chancen, die der Breitensport für eine offene Gesellschaft in sich trägt.
Logo Landeshauptstadt Mainz
Logo BfDT

Volker Goll von der Koordinationsstelle Fanprojekte bei der dsj (KOS) leitete den Abend mit einer von Fotos umrahmten Vorstellung unterschiedlicher Positivbeispiele im Fußball gegen Rassismus ein. Gleichzeitig ermahnte er aber auch, dass all diese presseträchtigen Aktionen nur nachhaltig sein können, wenn der gesamte Verein und seine Mitglieder geschlossen dahinter stünden.

© Sascha Kopp© Sascha Kopp
Anschließend diskutierten sechs Podiumsgäste über die Möglichkeiten des Fußballs als integrative Kraft und die Grenzen des Engagements von Fußballvereinen. Die Rolle der Amateurvereine und Jugendlichen wurde von den Redner/-innen als besonders nachhaltig hervorgehoben, da die Vermittlung von Werten wie Toleranz „in der Jugendarbeit (…) im täglichen Doing gelebt (wird)“, wie Stefan Hofmann, Vereins- und Vorstandsvorsitzender des 1. FSV Mainz 05, unterstrich.
Ein besonderes Best Practice-Beispiel hierfür stellt der Verein FC Ente Bagdad dar, der auf dem Podium von Stefan Schirmer vertreten wurde. Herr Schirmer berichtete im Laufe des Abends von dem ehrenamtlichen Engagement für Toleranz und gegen Diskriminierung, für die der Verein in diesem Jahr auch mit dem Julius-Hirsch-Preis geehrt wurde.

Die Schwierigkeit für Vereine, sowohl ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden, aber trotzdem ihre Hauptaufgabe – das gemeinsame Fußballspielen – nicht zu vernachlässigen, beschäftigte die Podiumsgäste noch in den weiteren Gesprächsrunden. Thomas Beckmann vom Fanprojekt Mainz e.V. warf ein, dass Vereine in der gesellschaftlichen Diskussion häufig als Sündenbock für gesellschaftliche Schieflagen hinhalten müssten. Dr. Gregor Rosenthal vom BfDT hob die Wichtigkeit hervor, dass Vereine Haltung zeigen und sich klar positionieren, denn „der Fußball ist kein rechtsfreier Raum“. Frau Nina Reip vom Netzwerk Sport und Politik bei der dsj bekräftigte dies, da Fußballvereine aufgrund einer gewissen Tradition von Diskriminierung und Antisemitismus in den Vereinen auch eine Verantwortung hätten, klare Kante zu zeigen.
© Sascha Kopp© Sascha Kopp

Eine positive Entwicklung in den Fankurven zeichnete Michael Grüber von der Fanabteilung des 1. FSV Mainz 05 nach. Jedoch merkte Frau Nina Reip unter Zustimmung der Podiumsgäste an, dass Fankurven heutzutage häufig noch immer „männlich-dominant und heteronormativ“ seien. Um hier entgegenzuwirken, würden jedoch keine Top Down-Ansätze und Vorschriften helfen, warf Herr Grüber ein, da Fankurven oft eine Art „subkulturelles Biotop“ seien, die auch ein Stück weit rebellisch gegen Vorgaben reagieren würden. Um diesen Tendenzen in der Fanszene entgegenwirken zu können, unterstrichen die Podiumsgäste, dass die Profivereine ihre positive Leitbild-Funktion für gelebte Toleranz noch stärker ausfüllen sollten.

In der abschließenden Fragerunde des Publikums an die Podiumsgäste wurde nochmals verdeutlicht, dass die positive Überzeugungsarbeit auf allen Ebenen im Verein und in den Fanszenen das A und O für die Nutzung des Fußballs als Chance und Katalysator für gesellschaftlichen Zusammenhalt darstelle. Beim anschließenden Get-Together nutzen die Teilnehmenden die Möglichkeit, noch intensiver in den Austausch mit den Podiumsgästen zu treten und mit den anderen Teilnehmenden zu netzwerken.

Wir bedanken uns herzlich bei allen Podiumsgästen und dem interessierten Publikum sowie unseren Kooperationspartner/-innen für den lebhaften Austausch und das produktive Diskussionsgespräch.


Die regionale Abendveranstaltung „Einsatz statt Abseits: Vielfalt im Fußball für gesellschaftlichen Zusammenhalt – gegen Ausgrenzung und Rassismus“, die in Kooperation mit der Landeshauptstadt Mainz am 9. Dezember stattfand, bot den Gästen einen Raum für den kritischen Austausch rund um die Themen Diskriminierung und Rassismus im Fußball und die Chancen, die der Breitensport für eine offene Gesellschaft in sich trägt.
© Sascha Kopp© Sascha Kopp
Volker Goll von der Koordinationsstelle Fanprojekte bei der dsj (KOS) leitete den Abend mit einer von Fotos umrahmten Vorstellung unterschiedlicher Positivbeispiele im Fußball gegen Rassismus ein. Gleichzeitig ermahnte er aber auch, dass all diese presseträchtigen Aktionen nur nachhaltig sein können, wenn der gesamte Verein und seine Mitglieder geschlossen dahinter stünden.

Anschließend diskutierten sechs Podiumsgäste über die Möglichkeiten des Fußballs als integrative Kraft und die Grenzen des Engagements von Fußballvereinen. Die Rolle der Amateurvereine und Jugendlichen wurde von den Redner/-innen als besonders nachhaltig hervorgehoben, da die Vermittlung von Werten wie Toleranz „in der Jugendarbeit (…) im täglichen Doing gelebt (wird)“, wie Stefan Hofmann, Vereins- und Vorstandsvorsitzender des 1. FSV Mainz 05, unterstrich.
Ein besonderes Best Practice-Beispiel hierfür stellt der Verein FC Ente Bagdad dar, der auf dem Podium von Stefan Schirmer vertreten wurde. Herr Schirmer berichtete im Laufe des Abends von dem ehrenamtlichen Engagement für Toleranz und gegen Diskriminierung, für die der Verein in diesem Jahr auch mit dem Julius-Hirsch-Preis geehrt wurde.

Die Schwierigkeit für Vereine, sowohl ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden, aber trotzdem ihre Hauptaufgabe – das gemeinsame Fußballspielen – nicht zu vernachlässigen, beschäftigte die Podiumsgäste noch in den weiteren Gesprächsrunden. Thomas Beckmann vom Fanprojekt Mainz e.V. warf ein, dass Vereine in der gesellschaftlichen Diskussion häufig als Sündenbock für gesellschaftliche Schieflagen hinhalten müssten. Dr. Gregor Rosenthal vom BfDT hob die Wichtigkeit hervor, dass Vereine Haltung zeigen und sich klar positionieren, denn „der Fußball ist kein rechtsfreier Raum“. Frau Nina Reip vom Netzwerk Sport und Politik bei der dsj bekräftigte dies, da Fußballvereine aufgrund einer gewissen Tradition von Diskriminierung und Antisemitismus in den Vereinen auch eine Verantwortung hätten, klare Kante zu zeigen.
© Landeshauptstadt Mainz & BfDT _Startseite

Eine positive Entwicklung in den Fankurven zeichnete Michael Grüber von der Fanabteilung des 1. FSV Mainz 05 nach. Jedoch merkte Frau Nina Reip unter Zustimmung der Podiumsgäste an, dass Fankurven heutzutage häufig noch immer „männlich-dominant und heteronormativ“ seien. Um hier entgegenzuwirken, würden jedoch keine Top Down-Ansätze und Vorschriften helfen, warf Herr Grüber ein, da Fankurven oft eine Art „subkulturelles Biotop“ seien, die auch ein Stück weit rebellisch gegen Vorgaben reagieren würden. Um diesen Tendenzen in der Fanszene entgegenwirken zu können, unterstrichen die Podiumsgäste, dass die Profivereine ihre positive Leitbild-Funktion für gelebte Toleranz noch stärker ausfüllen sollten.

In der abschließenden Fragerunde des Publikums an die Podiumsgäste wurde nochmals verdeutlicht, dass die positive Überzeugungsarbeit auf allen Ebenen im Verein und in den Fanszenen das A und O für die Nutzung des Fußballs als Chance und Katalysator für gesellschaftlichen Zusammenhalt darstelle. Beim anschließenden Get-Together nutzen die Teilnehmenden die Möglichkeit, noch intensiver in den Austausch mit den Podiumsgästen zu treten und mit den anderen Teilnehmenden zu netzwerken.

Wir bedanken uns herzlich bei allen Podiumsgästen und dem interessierten Publikum sowie unseren Kooperationspartner/-innen für den lebhaften Austausch und das produktive Diskussionsgespräch.