Verstorbene Kinder von Zwangsarbeiterinnen

An der Gedenkstätte für verstorbene Kinder © Spurensuche-Osnabrück e.V.An der Gedenkstätte für verstorbene Kinder © Spurensuche-Osnabrück e.V.
Der 2019 gegründete Spurensuche-Osnabrück e.V. (NI) startete das Projekt "Verstorbene Kinder von Zwangsarbeiterinnen" bereits 2016 als Initiative, nachdem auf dem Heger Friedhof in Osnabrück die Karteikarten von über 100 verstorbenen Kindern aus den Jahren 1944/1945 gefunden wurden. Recherchen ergaben, dass es sich um Kinder von Zwangsarbeiterinnen handelte, deren Gräber auf dem Friedhof nach Ablauf der Ruhefristen verleugnet und überplant worden waren. Die Initiative plante daraufhin die Errichtung einer Gedenkstätte an dem ursprünglichen Begräbnisort, welche 2018 eingeweiht wurde. Der Verein führt Friedhofsführungen durch und plant momentan die Einrichtung der Gedenkstätte als außerschulischen Lernort. Durch die Erzählung persönlicher Schicksale verknüpft mit den Gräbern, sowie durch die Berücksichtigung von Opfern und Tätern der NS-Zeit, versucht der Verein Geschichte greifbar zu machen. Auswirkungen von Verfolgung, Verrat und Krieg sollen so nicht mehr hinter anonymen Zahlen verschwinden. Das Projekt richtet sich an alle Interessierten aus der Bürgerschaft mit einem besonderen Schwerpunkt auf Kinder und Jugendliche.

Mittlerweile werden die Führungen von mehreren Schulen in der Umgebung genutzt, um Schüler/-innen die Auseinandersetzung mit der NS-Zeit anhand greifbarer Fallbeispiele zu ermöglichen. Ein außerschulischer Lernort wird derzeit vom Verein geplant. Das Projekt wird vollständig ehrenamtlich umgesetzt.

Preisträger im Wettbewerb "Aktiv für Demokratie und Toleranz" 2020, Preisgeld 1.000 €


Themen:Vereine
Projektträger:Spurensuche-Osnabrück e.V.
Ansprechpartner/-in:Petra Joachimmeyer
E-Mail:petra.joachimmeyer@spurensuche-osnabrueck.de