"Wir sind viele“ – das demonstriert der Arbeitskreis Stolpersteine Rehburg-Loccum mit einigen seiner Mitglieder in seiner Geschichtswerkstatt und unter dem Satz, der seinen Ansatz Beschreibt: „Die Würde des Menschen ist unantastbar." (© Beate Ney-Janßen)2013 wurde der "Arbeitskreis Stolpersteine Rehburg-Loccum" im Verein für Kinder-, Jugend- und Kulturarbeit e.V. gegründet, um Stolpersteine zum Gedenken an die Mitglieder der Jüdische Gemeinde Rehburg zu verlegen. Es folgten umfassende Recherchen zu den Opfern der NS-Zeit aus Rehburg-Loccum. Daraus entwickelte sich zunächst die Ausstellung ‚Sie waren Nachbarn – geflüchtet, deportiert, ermordet.‘. Es folgte eine Vielzahl weiterer Aktionen im sozio-kulturellen Bereich, darunter bspw. Lesungen und Theaterstücke, die mit Jugendlichen entwickelt wurden, Vorträge zu diversen Themen, ein Konzert mit einer inklusiven Band, Diskussions-Veranstaltungen und Workshops. Seit der Arbeitskreis 2018 eigene Räume von der Stadt erhalten hat und damit eine offizielle Anerkennung, wird eine Geschichtswerkstatt für Schulklassen sämtlicher Schulformen angeboten. Hier arbeiten die Jugendlichen in Kleingruppen unter pädagogischer Betreuung an Biografien ehemaliger jüdischer Bürgerinnen und Bürger Rehburgs. Die Geschichtswerkstatt ist auch für Erwachsene zugänglich. Mit seinem Engagement in der Erinnerungsarbeit und für jüdisches Leben ist der Arbeitskreis ein relevanter und zentraler Akteur in der Stadt.
Weitere Stolpersteinverlegungen und Veranstaltungen sind geplant. 2018 nahmen 100 Menschen an einer Stolperschwellenverlegung teil, 400 an begleitenden Veranstaltungen. 300 Jugendliche und 200 Erwachsene besuchten die Geschichtswerkstatt. Bis zum Zeitpunkt der Bewerbung lag die Teilnehmendenzahl für das Jahr 2019 bei 300 für die begleitenden Veranstaltungen, 200 Jugendliche und 150 Erwachsene nahmen bis dato das Angebot der Geschichtswerkstatt wahr.
Der Arbeitskreis wird rein ehrenamtlich getragen und finanziert sich ausschließlich über Spenden. Es wurde ein umfangreiches lokales Kooperationsnetz aufgebaut.
Preisträger im Wettbewerb „Aktiv für Demokratie und Toleranz“ 2019, Preisgeld: € 3000