08.01.2020
Konkrete Handlungsfelder:
Facetten und Themenbereiche des Engagements

Die Kernaufgabe des BfDT ist es, das zivilgesellschaftliche Engagement für Demokratie und Toleranz – gegen Extremismus und Gewalt in Deutschland zu sammeln, zu bündeln, zu vernetzen und ihm eine größere Resonanz in der Öffentlichkeit zu verschaffen. Seit nunmehr 20 Jahren haben wir uns mit unseren vielfältigen Aktivitäten diesen Zielen verschrieben und unterstützen Organisationen und Akteur/-innen, die sich u.a. in den folgenden Bereichen engagieren.
Aktiv gegen Antisemitismus
Antisemitismus in Deutschland ist bis heute eine große gesamtgesellschaftliche Herausforderung und äußert sich in unterschiedlicher Weise. Seit seiner Gründung unterstützt das BfDT zivilgesellschaftliche Akteur/-innen bei ihrem Engagement gegen Anfeindungen, Aggressionen und Straftaten gegenüber Menschen jüdischen Glaubens. Hier geht es nicht nur um eine respektvolle Erinnerungskultur, sondern insbesondere um Vernetzung, Empowerment und Praxistipps für ein tolerantes Miteinander ganz unabhängig von Religion und Herkunft. Ein weiteres Ziel des BfDT in diesem Themenbereich ist es, jüdisches Leben in Deutschland zu stärken und zu unterstützen.
Aktiv gegen Antiziganismus
Seit Gründung des BfDT ist die Stärkung und Vernetzung von zivilgesellschaftlichem Engagement gegen Antiziganismus ein zentrales Anliegen der Geschäftsstelle. So stehen wir in ständigem Austausch mit Vertreter/-innen der Sinti und Roma in Deutschland, bspw. dem Zentral Deutscher Sinti und Roma und dem Bildungszentrum „Mer Ketne Wir zusammen!“ in Minden, konzipieren gemeinsam Veranstaltungen und setzen diese um.
Demokratieförderung
Tagtäglich werden wir mit Ereignissen und Veränderungen konfrontiert, die unser zivilgesellschaftliches Leben beeinflussen. Unsere demokratische Grundordnung wird immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Dadurch gewinnen demokratische Partizipation und gesellschaftliches Engagement stetig an Bedeutung, denn nur eine demokratisch partizipierende Gesellschaft hält eine Demokratie lebendig.
Extremismusprävention
Was bedeutet Extremismus, wie äußert sich dieser und was kann die Zivilgesellschaft tun, um Phänomenen wie Rechtsextremismus, Linksextremismus oder Islamismus vorzubeugen und aktiv Position zu beziehen? In Zeiten einer zunehmenden gesellschaftlichen Spaltung sowie medialer und politischer Polarisierung stellt die Unterstützung des Engagements für Radikalisierungsprävention und gegen jegliche Formen von politisch und religiös begründetem Extremismus weiterhin einen Schwerpunkt der inhaltlichen Arbeit des BfDT dar.
Gesellschaftlicher Zusammenhalt
Gesellschaftlicher Zusammenhalt ist der Kitt, den unsere Gesellschaft braucht, um als demokratisches Gemeinwesen zu funktionieren. Es gehören natürlich noch weitere Faktoren dazu. Aber ohne Zusammenhalt geht nichts. Es sind ein Drittel der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland, die an dieser Stelle durch ihr ehrenamtlich-zivilgesellschaftliches Engagement den Zusammenhalt maßgeblich mitgestalten. Sie sind es, die mit ihrem beeindruckenden Einsatz unser Grundgesetz und unsere Demokratie mit Leben füllen.
Gewaltprävention
Die Stärkung gesamtgesellschaftlichen Zusammenhalts mittels Vermeidung gewaltsamer Konflikte unterstützt das BfDT durch innovative und nachhaltige Ansätze. Diese reichen von der aktiven Erprobung vertrauensbildender, deeskalierender Maßnahmen wie dem Versuch eines Perspektivwechsels und der Vernetzung zivilgesellschaftlicher Akteure mit Beteiligten aus unterschiedlichen Arbeitsfeldern bis hin zur Öffentlichmachung von Best Practice Beispielen.
Integration
Weil gelingende Integration eine unverzichtbare Voraussetzung für Demokratie und Toleranz in unserem Land ist, soll Menschen verschiedener Herkunft und mit unterschiedlichen Hintergründen eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen, politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Leben in Deutschland ermöglicht werden. Im Mittelpunkt stehen Chancengleichheit und gemeinsame Anstrengungen für ein „Wir-Gefühl“, das ohne Exklusion bestimmter Gruppen auskommt. Das BfDT will Menschen mit Zuwanderungsgeschichte konkrete und praktische Möglichkeiten der Teilhabe und der aktiven Beteiligung aufzeigen. Das BfDT setzt dabei den Fokus auf das Thema „Sensibilisierung der Mehrheitsgesellschaft“.
Love-Speech / Hate-Speech
In der kommenden Dekade wird unsere Gesellschaften lokal, national und global die Verteidigung von demokratischen Werten in offenen und nicht offenen medialen Welten prägen. Auch zivilgesellschaftlich müssen sehr viel stärker Projekte in diesem Bereich initiiert, gefördert und die Verbindungen zum Civic-Tech-Bereich gestärkt werden.
Toleranzförderung
Gelebte Toleranz gegenüber individuellen Lebensentwürfen ermöglicht in der Gesellschaft ein friedliches und respektvolles Zusammenleben. Das BfDT unterstützt die notwendigen, alltäglichen Aktivitäten durch die Förderung praxisorientierten Engagements, welches sich gegen verschiedene Formen der Diskriminierung richtet. Jeder Form der Abwertung und Benachteiligung aufgrund von Alter, Herkunft, Religion, Geschlecht, sexueller Orientierung, gesundheitlicher Einschränkungen oder kultureller Zugehörigkeit muss entschieden entgegengetreten werden und dessen Abbau befördert werden.
Zivilcourage
Ob Haltung zeigen im Alltag oder strategische Vernetzung kommunaler Verantwortungsträger/-innen mit zivilgesellschaftlich Engagierten. Angesicht steigender politischer Gewalt und Rechtsextremismus gilt es, gebündelt Zivilcourage zu stärken, Zivilgesellschaft zu befähigen und die Vernetzung unterschiedlicher Akteur/-innen zu ermöglichen.