20.04.2022
Erzählen Sie doch mal vom Jugendkongress, Frau Schmitz!
Interview mit Cornelia Schmitz - Projektverantwortliche des BfDT-Jugendkongress
Cornelia Schmitz ist stellvertretende Leiterin der Geschäftstelle BfDT und verantwortet seit 2011 den jährlichen


Mit welchem Ziel wurde der Jugendkongress ins Leben gerufen?
Ziel war über zwei Jahrzehnte, das zivilgesellschaftliche Engagement junger Erwachsener zu würdigen, es sichtbar zu machen, sie miteinander zu vernetzen, Synergien zu ermöglichen und natürlich auch zu danken für ihre großartige Arbeit überall in Deutschland. Außerdem spielt natürlich die Möglichkeit zu einer umfassenden Weiterqualifizierung über die Angebote des Programms und das Erkunden der Bundeshauptstadt Berlin eine Rolle.
Was sollten Jugendliche, die an einer Teilnahme interessiert sind, mitbringen? Gibt es Voraussetzungen für die Anmeldung?
Voraussetzung ist zunächst einmal eigenes Engagement. Auf den Juko in Berlin kommen Menschen aus ganz Deutschland zusammen, aus allen Schulformen, Azubis, Studierende, aus dem ländlichen wie aus urbanen Räumen, mit unterschiedlichen gesellschaftlichen Erfahrungshintergründen – mithin treffen sich hier also Menschen, die ansonsten nicht miteinander ins Gespräch kommen würden. Insofern wäre es auch eine Voraussetzung, dass die Teilnehmenden Neugier, Offenheit, Gesprächsbereitschaft und ein Interesse daran mitbringen, sich mit einer Vielfalt von unterschiedlich Engagierten auszutauschen, zu vernetzen, miteinander neue Ideen zu generieren, Strategien abzugleichen oder auch für unterschiedliche Herangehensweisen miteinander neu zu entwickeln.
Darüber hinaus gibt es einen kleineren Anteil an Plätzen, die wir für noch nicht engagierte, gleichwohl sehr interessierte, suchende junge Menschen vorhalten, die sich hier in Berlin auf dem Juko für eigenes Engagement inspirieren und motivieren lassen wollen.
Auf welches Programm dürfen sich die Teilnehmenden dieses Jahr freuen?
Auch in diesem Jahr wird es am 21. und 22. Mai mit insgesamt 48 Workshops und Außenforen ein vielfältiges Angebot geben: darunter einige Workshops, die die jungen Engagierten bei ihrer weiteren Professionalisierung unterstützen in Bereichen wie Konflikt- oder Projektmanagement, Rhetorik oder Methoden zur Ideenfindung. Darüber hinaus gibt es Angebote zu verschiedenen Bereichen der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit und der unterschiedlichen Phänomene des politischen Extremismus sowie des Antisemitismus. Auch das Thema Demokratielernen nimmt einen großen Raum über Planspiele und Rollenspiele ein. Schließlich wird über die Außenforen die ganze Stadt einbezogen: Es können die Gedenkstätten Hohenschönhausen, Sachsenhausen, Topographie des Terrors oder das Denkmal der ermordeten Juden Europas besucht werden. Auch die Geschichte der Deutschen Teilung wird vor Ort nacherfahrbar sein.
Alle unsere Angebote sind partizipativ, praxisorientiert und aktivierend für eigenes Engagement. Es gibt im Programmablauf genügend Raum für den informellen Austausch untereinander. Außerdem wird es wieder einen "Marktplatz des Engagements" geben, auf dem sich die Teilnehmenden umfassend informieren können.
Der Jugendkongress findet dieses Jahr nun schon zum 21. Mal statt. Gibt es ein Highlight, das besonders in Erinnerung geblieben ist?
Ein absolutes Highlight ist für mich in jedem Jahr, und der 22er Juko ist für mich der neunte, zu beobachten, wie sich innerhalb von drei Tagen eine Juko-Community herausbildet, wie sich junge, engagierte Menschen miteinander vernetzen, die sich sonst nie begegnet wären. Der Veranstaltungsort brummt regelrecht vor Energie. Das ist physisch spürbar. Und das ist ein großartiges Gefühl, das auch sehr viel Hoffnung gibt!
Die Anmeldungen für den Jugendkongress finden Sie hier.