31.05.2019
4 Fragen an: Prof. Dr. Beate Küpper
Prof. Dr. Beate Küpper ist Professorin an der Hochschule Niederrhein, stellvertretende Leitung SO.CON – Social.Concepts – Institut für Forschung und Entwicklung in der Sozialen Arbeit und Beiratsmitglied des BfDTWelche Rolle spielt zivilgesellschaftliches Engagement in unserer Demokratie für Sie?
Zivilgesellschaftliches Engagement ist das Kernstück einer auf Partizipation angelegten Demokratie. Dabei geht es nicht nur um das Engagement für eigene Angelegenheiten, sondern für die von anderen und das Gemeinwesen insgesamt. Der Staat muss dafür die Rahmenbedingungen schaffen, dazu gehört neben Freiraum auch die Förderung.
Wie sind Sie persönlich mit den Themen Ehrenamt und der praktischen Demokratie- und Toleranzförderung in Berührung gekommen?
Über meine anwendungsorientierten, wissenschaftlichen Arbeit zum Thema Vielfalt und Integration, aber auch im Negativen zu Vorurteilen und Diskriminierung – also Themen, die ganz unmittelbar die vom Grundgesetz und auch den Menschenrechten gesetzten anspruchsvollen Vorgaben von Würde und gleichen Rechten eines jeden berühren. Hier begegne ich vielen zivilgesellschaftlichen Projekten und Initiativen, die oft gemeinsam von Ehren- und Hauptamtlichen mit viel Engagement voran gebracht werden, manchmal leider auch gegen Widerstände und unter Anfeindungen.
Welche eigenen Erfahrungen können und möchten Sie in den Beirat des BfDT einbringen?
Vor allem meine Erfahrungen an der Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis, aus der Zusammenarbeit, Beratung und wissenschaftlichen Begleitung von Praxisprojekten. Und natürlich möchte ich auch die anwendungsorientierte wissenschaftliche Perspektive einbringen.
Welche Erwartungen haben Sie an Ihre Tätigkeit als Mitglied im Beirat des BfDT?
Meine Hoffnung ist, gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen im Beirat das Thema weiter zu stärken und voranzutreiben. Dazu gehört in der aktuellen Zeit sicher auch, sich noch wehrhafter gegen Angriffe gegen Demokratie und Toleranz zu aufzustellen. Dazu gehört ganz besonders diejenigen weiter zu stärken, die dies mit viel Zeit, Mut und Kraft bereits tun und alle jene, die dabei mitmachen möchten. Dazu gehört auch, das Thema Demokratie und Toleranz stärken nicht nur als „Projekt“ zu verstehen, sondern eben auch als Daueraufgabe. Demokratie ist nicht einfach da, sondern muss immer wieder neu ausgehandelt, gestaltet, geübt und erfahren werden.